Tierversuchslabor in Neugraben muss schließen
by NDRDas umstrittene Tierversuchslabor in Neugraben muss schließen. Die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat der Firma Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) die Betriebserlaubnis mit sofortiger Wirkung entzogen.
Auch Labor in Mienenbüttel ohne Betriebsgenehmigung
Nach sorgfältiger Prüfung sei die tierschutzrechtliche Zuverlässigkeit des Betreibers aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sowie weiterer Verstöße gegen Dokumentations- und Genehmigungspflichten nicht mehr gegeben, erklärte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Dabei beruft sich die Gesundheitsbehörde auf Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft Stade und des Landkreises Harburg bei Ermittlungen am LPT-Standort im niedersächsischen Mienenbüttel. Dieser hat bereits seit rund einem Monat keine Betriebsgenehmigung mehr.
LPT habe jetzt drei Wochen Zeit alle Versuchstiere an geeignete Stellen abzugeben. In Neugraben seien das überwiegend Mäuse und Ratten.
"Überfällige Notwendigkeit"
"Der Entzug der Tierhaltungserlaubnis für das Hamburger Labor ist eine überfällige Notwendigkeit und nach der Schließung des Labors in Mienenbüttel auch der einzig logische Schritt", sagte die Tierschutzexpertin der Hamburger Grünen-Fraktion Christiane Blömeke. Die Politikerin erwartet, dass die Schließung zweier LPT-Standorte nun auch Auswirkungen auf den verbleibenden Standort in Schleswig-Holstein habe.
Zehntausende waren bei Demonstrationen
Die Firma war in den vergangenen Monaten stark in die Kritik geraten, nachdem Aktivistinnen und Aktivisten des Vereins "Soko Tierschutz" Videos mit nicht vorschriftsmäßig gehaltenen Hunden und Affen veröffentlich hatten. Zehntausende Menschen waren daraufhin zu Demonstrationen auf die Straße gegangen.