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Mit 39 Jahren zurück in der Handball-Bundesliga: Christian Zeitz.

Handball-Oldie Zeitz vor brisanter Kiel-Rückkehr

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Die Top-Meldung der Handball-Bundesliga kam am Donnerstag aus Stuttgart: Christian Zeitz ist wieder da! Der TVB verpflichtete den wurfgewaltigen, mittlerweile 39 Jahre alten Linkshänder kurz nachdem dessen Drittligaclub SG Nußloch Insolvenz angemeldet hatte. "Zeitzi" stand für die Schwaben noch am selben Abend auf der Platte und steuerte drei Tore zum 26:21-Auswärtssieg bei der MT Melsungen bei. Und wie es der Spielplan so will, steht für den Weltmeister von 2007 direkt am Sonntag (16 Uhr) die brisante Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte an: in die ehemalige Ostseehalle des THW Kiel.

"Einige werden sich freuen, andere werden pfeifen"

Zeitz trug von 2003 bis 2014 sowie nach einem Intermezzo bei Veszprem in Ungarn von 2016 bis 2018 das Trikot der "Zebras", feierte mit den Schleswig-Holsteinern neun deutsche Meisterschaften, sieben Pokalsiege und drei Champions-League-Titel. Für den langjährigen Publikumsliebling dürfte das Gastspiel beim Tabellenführer einer der emotionalen Höhepunkte seiner fast zwei Jahrzehnte währenden Karriere werden. Das liegt nicht allein an den vielen Erfolgen, die er mit den Kielern einfuhr, sondern auch an der unrühmlichen Trennung samt Treffen vor Gericht 2018. "Die Gefühle werden gemischt sein. Einige Zuschauer werden sich freuen, andere werden mich auspfeifen", sagte Zeitz nach seinem Comeback gegen Melsungen.

Zeitz vs. THW Kiel 2018 vor Gericht

Das tiefe Zerwürfnis zwischen dem auch auf dem Parkett bisweilen unberechenbaren Profi und dem deutschen Rekordmeister war und ist beispiellos in der 116-jährigen Vereinsgeschichte. Zeitz zweifelte vor zwei Jahren die Wirksamkeit des vereinbarten Vertragsendes an, pochte auf juristischem Wege auf eine Entfristung und traf sich mit seinem Arbeitgeber vor Gericht wieder. Nach gegenseitigen Vorwürfen kam es letztlich zu einem Vergleich, der Kontrakt wurde gegen eine Geldzahlung in fünfstelliger Höhe aufgelöst.

Aufregung um Entfernung aus der THW-Ahnengalerie

Was jedoch die Kieler Handball-Gemeinschaft sogar ansatzweise spaltete und weit mehr bewegte als das langwierige Tauziehen vor Gericht, war die Entfernung von Zeitz aus der Ahnengalerie unter dem Dach der THW-Halle. Neben Vereinslegenden wie Hein Dahlinger, Magnus Wislander und Thierry Omeyer war für "Zeitzi" nun kein Platz mehr mit Porträtfoto und Trikot (Rückennummer 20).

"Christian Zeitz hat sich im Zusammenhang mit seinem Ausscheiden nicht mehr an Werten wie Loyalität und Respekt gegenüber dem THW Kiel orientiert", hieß es seinerzeit in einer offiziellen THW-Mitteilung kühl. Der damalige Coach und neue Bundestrainer Alfred Gislason wurde deutlicher: "Zeitz ist die größte menschliche Enttäuschung meiner Karriere."