Ski alpin
Kilde nach Super-G-Sieg in Saalbach Weltcup-Führender
by APA, RedaktionAleksander Aamodt Kilde hat am Freitag seinen ersten Saisonsieg gefeiert und damit die Gesamtführung im alpinen Skiweltcup übernommen. Der Norweger gewann auf verkürzter Strecke den Super-G in Saalbach-Hinterglemm vor dem Schweizer Mauro Caviezel (+0,15 Sek.) und dem deutschen Vortagssieger Thomas Dreßen (+0,31). Als bester Österreicher fuhr Christian Walder auf Rang vier.
Der Start des Rennens war wegen starken Winds und Schneefall um 2:20 Stunden verschoben worden und dürfte die vorderen Startnummern bevorzugt haben. "Schwieriges Rennen, langer Tag, aber ich bin sehr zufrieden. Erster Sieg in dieser Saison, das ist schon gewaltig", meinte Kilde im ORF-Interview erfreut. Der Norweger übernahm nicht nur die Führung im Gesamtweltcup, sondern löste auch Matthias Mayer an der Spitze der Super-G-Wertung ab. Der Olympiasieger schied aus und ärgerte sich "schon sehr. Es wäre einiges drin gewesen. Aber es sind immer noch drei Super-G's ausständig", sagte Mayer. Er liegt drei Rennen vor Schluss mit 264 Zählern an vierter Stelle hinter Kilde (336), Caviezel (285) und dem Norweger Kjetil Jansrud (265/Tagesneunter). Kriechmayr ist nun Fünfter (262).
Mayers Kärntner Landsmann Walder war dagegen mit Rang vier und seinem bisher besten Weltcup-Ergebnis hochzufrieden, auch wenn er seinen ersten Podestplatz um 0,21 Sekunden verpasste. "Mit dem vierten Platz muss ich mehr als zufrieden sein. Ich fahre in den Rennen nicht das, was ich drauf habe. Mit Ausnahme heute", sagte der 28-Jährige. Als zweitbester ÖSV-Läufer fuhr Vincent Kriechmayr auf Rang zehn unmittelbar vor Max Franz.
Der mit 19 gestartete Dreßen sorgte dafür, dass Österreich an den beiden Renntagen auf dem Zwölferkogel ohne Podestrang blieb. Nach kurzem Frust überwog bei Walder aber die Freude über das beste Ergebnis seiner Karriere. "Kurz hat es mich angezipft, aber ich muss den Hut ziehen, Thomas hatte eine super Fahrt. Er kam eh gleich her und sagte, er hätte nichts dagegen gehabt, wenn wir ex aequo Dritter gewesen wären. Ich habe gesagt, ich auch nicht", meinte der 28-Jährige, der "extrem erleichtert" über das Resultat war.
Der Ausfall war im ersten Moment für Mayer nur schwer zu verdauen. "Das zipft mich schon fest. Es ärgert mich schon fest." Man habe lange zugewartet, die Verhältnisse seien "ganz okay" gewesen, aber die Piste mit Fortdauer "ziemlich hin geworden". Da es so warm geworden sei, sei seine Startnummer (15) auch nicht gerade die beste gewesen.
Kriechmayr erklärte, dass er auf seiner Fahrt immer wieder ein bisschen zu direkt geworden ist. "Normalerweise ist das kein Problem, wenn die Piste was hergibt. Aber die Piste war halt einfach nicht gut, das muss man leider so sagen. Aber Thomas Dreßen hat es auch noch geschafft, mit einer hinteren Nummer schnell zu sein. Aber es war weich. Und ich bin ein Athlet, der einmal ein bisserl auf den Ski draufdrückt, das vertragt es da runter nicht."
Den Rennstart stellte der Oberösterreicher nicht in Frage, ihn ärgerte aber die lange Zeitspanne zwischen Besichtigung (8.30 Uhr) und Rennstart fast fünf Stunden später. "Die Piste hat sich gescheit verändert. Wir dachten, es ist dann noch einmal eine Rutschrunde, die hätte ich mir erhofft. Aber andere haben es auch geschafft, das darf keine Ausrede sein." Zum Stand im Super-G-Weltcup meinte er: "Wir werden schon zurückschlagen."
Der Abfahrtzweite Beat Feuz schied aus (nur 38 Läufer kamen in die Wertung), der Schweizer fand das Rennen "schwer am Limit". Auch Dreßen äußerte sich kritisch: "Verschneiden will man da nicht, sonst wird es gefährlich. Man muss sich überlegen, ob man immer so ein Rennen durchboxen muss, bei mir ist es gut ausgegangen." Er zeigte mit Nummer 19 die vielleicht stärkste Leistung an diesem Tag, der für ihn ein "Wartespiel" war. "Ich war überrascht, so schnell hat es sich nicht angefühlt. Der Super-G ist eine Hassliebe für mich, da ist das letzte Selbstvertrauen nicht da."
Im Gesamtweltcup löste Kilde seinen Landsmann Henrik Kristoffersen um 79 Punkte an der Spitze ab, Dritter ist der Franzose Alexis Pinturault, den auf Kristoffersen 21 Zähler fehlen. Kristoffersen war in Saalbach nicht am Start, Pinturault wurde im Super-G Sechster.