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Der österreichische Polier Christian Schlatzer auf der Baustelle im Sommerbad. Ringsum stehen schon die ersten Edelstahlwände.Foto: Holger Zimmer
„Sabine“ verzögert Bauarbeiten

Wird Zeitplan am Lützener Sommerbad eingehalten?

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Lützen - Die ersten Edelstahlwände stehen im Lützener Sommerbad. Christian Schlatzer ist optimistisch, dass es weiter zügig vorangehen wird. Der 56-Jährige Polier arbeitet für die Metall- und Bäderbau GmbH im österreichischen Berndorf in der Nähe von Wien. Sie ist von Alfred Krupp mit gegründet worden.

Sanierung des Schwimmbads in Lützen trotz Orkantief im Zeitplan

Schlatzer sieht die Sanierung im grünen Bereich, problematisch war zuletzt lediglich, dass der Kran derzeit wegen der stürmischen Böen kaum genutzt werden konnte. Der aber ist nötig, um die schweren Edelstahlplatten und -profile in das Schwimmerbecken zu hieven.

Sie werden an Ort und Stelle zusammengeheftet und beim Schweißen untrennbar miteinander verbunden. Auch die Treppe samt behindertengerechtem Einstieg ist schon zu sehen. Wassil Nastisin schneidet gerade eine Ecke auf. Dann wird eine Rundkante eingesetzt, um die Verletzungsgefahr zu verringern.

Sanierung von Bädern beliebt

Christian Schlatzer arbeitet seit 28 Jahren in der Firma. Seine erste Baustelle war ein Bad im altmärkischen Diesdorf, wo er später noch zweimal mit seinen Kindern Ferien gemacht hat. Weitere Baustellen im Osten folgten und sogar in St. Petersburg und Moskau hat er gearbeitet, aber auch in Kuwait. Es sei einerseits eine Arbeit, die vielen Menschen Freude bereitet. Andererseits sei sie für die Monteure körperlich sehr anstrengend, was sich auf die Bandscheiben auswirke.

Er rechnet hoch, dass man im Jahr immerhin 100 oder mehr Schwimmbäder baue, denn es seien ja nur selten solche großen wie hier in Lützen, sondern kleinere, die sich Privatpersonen leisten. Was die Becken so beliebt macht? Der Polier räumt zwar ein, dass sie teurer wären, doch andererseits seien sie wenig wartungsintensiv. Sie brauchten keinen Anstrich, die Sand-Kies-Schicht mit denen die Edelstahlbecken hinterfüllt werden, gebe die Erdwärme an die Platten und das Wasser ab.

Montage der Edelstahlplatten im März

Und im Gegensatz zu gefliesten Bädern, wo sich Keime in den Fugen festsetzen könnten, passiere das bei der Metallversion nicht.Der Österreicher holt seine Planungen hervor. Ende nächster Woche zieht er erst mal mit seinen Mitarbeitern weiter. Dann sollen die Edelstahlwände für Schwimmer- und Springerbecken fertig sein.

Gefragt sind nun die Mitarbeiter von Stefan Franke, Polier der Firma Heinrich Wassermann aus Crossen. Sie müssen den Fuß der Edelstahlwände in eine Betonschicht setzen und alles mit dem Sand-Kies-Gemisch hinterfüllen. Danach ist das Nichtschwimmerbecken dran. Neben den Betonierarbeiten geht es im März mit der Montage der Edelstahlplatten weiter.

Sturm „Sabine" hat Kraneinsatz auf der Baustelle verhindert

Noch nicht klar ist laut Schlatzer, wann das Planschbecken eingebaut wird, das ziemlich genau am alten Platz neu entsteht. Ob er bei der Einweihung dabei ist? Der 56-Jährige winkt ab. Fakt ist, dass sicher Firmenvertreter kommen werden, „aber ich werde wohl auf einer anderen Baustelle weiter weg arbeiten“.

Angesichts der Schneeschauer und des Sturmes, der den Kraneinsatz in den letzten Tagen weitgehend verhindert hat, gibt sich auch Stefan Franke, Polier der Crossener Firma Wassermann, zurückhaltend. Läuft alles gut, könnte das 3,3-Millionen Projekt im Juni übergeben werden. Da dürfe freilich nichts Unvorhergesehenes passieren. (mz)