Funk-Steckdosen für Amazon Alexa, Google Assistant und HomeKit
Smarte Steckdosen im Vergleich: So einfach machen Sie jedes Gerät schlau!
Smart Home ja, aber bitte günstig! Mit smarten Steckdosen vernetzen Sie Lampen, Küchengeräte und Co. für kleines Geld. Die Auswahl ist groß, die meisten Modelle funken per WLAN, Bluetooth, ZigBee und DECT. Ein Überblick!
by Timo Schurwanz, Max WiesmüllerNeben smarten Lampen haben sich Funk-Steckdosen als einfacher und preisgünstiger Einstieg ins smarte Zuhause bewährt. Die kleinen Zwischenstecker sorgen dafür, dass sich ältere oder „dumme“ Geräte wie die Halogen-Schreibtischlampe, die Kaffeemaschine oder die Stereoanlage per Handy-App, Sprachassistent oder Routinen schalten und steuern lassen. Passende Produkte gibt es von Philips Hue, Osram, Eve Energy, TP-Link, AVM, Amazon, Koogeek und vielen weiteren Anbietern. COMPUTER BILD gibt Tipps zum Kauf und stellt beliebte Modelle vor.
Was können smarte Steckdosen?
Smarte Steckdosen, auch Smart Plugs genannt, sind zunächst nicht viel mehr als Zwischenstecker, die sich wie ein Adapter zwischen eine herkömmliche Steckdose und das smart zu steuernde Gerät stecken lassen. Sie regeln die Stromzufuhr und sind überall schnell nachrüstbar. In ihrem Gehäuse ist ein Funkempfänger eingebaut, der für die Übertragung der Steuerbefehle zuständig ist. Hier kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz. Je nach Modell funken sie entweder übers heimische WLAN, über eine an den WLAN-Router angeschlossene Bridge, per Bluetooth oder DECT-Technik. COMPUTERBILD nennt weiter unten Vor- und Nachteile und stellt empfehlenswerte Modelle vor. Einen Überblick beliebter Steckdosen finden Sie in der Fotostrecke.
Funk-Steckdosen für Alexa, Google Assistant & Co.
Was muss ich beim Kauf beachten?
Die Auswahl an smarten Steckdosen ist riesig, sie sind bereits ab 10 Euro zu haben! Neben bekannten Marken wie Philips Hue, Osram, TP-Link und Eve Energy tummeln sich auf Amazon, Ebay und Co. zahlreiche Angebote unbekannter Hersteller. Damit es nach dem Kauf günstiger Produkte keine bösen Überraschungen gibt, sollten Sie folgende Kriterien beachten:
- Funktionen: Günstige Geräte lassen sich meist nur per mitgelieferter Handy-App ein- und ausschalten. Die Apps sehen oft lieblos aus und funktionieren nicht immer zuverlässig. Bekannte Markenprodukte lassen sich außer per Smartphone mit Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant verknüpfen und so auf Zuruf steuern. Ebenfalls praktisch: eine integrierte Verbrauchsanzeige, die den Stromverbrauch der angeschlossen Geräte misst und so beim Stromsparen unterstützt.
- Belastbarkeit: Preiswerte Steckdosen liefern oft nur eine Maximalleistung von unter 2.000 Watt und 6 bis 10 Ampere. Wer daran leistungsstarke Geräte betreibt, zwingt die Stecker schnell in die Knie – und riskiert im schlimmsten Fall einen Kabelbrand! Gute Steckdosen halten dagegen bis zu 3.800 Watt und 16 Ampere Spannung aus. Sie sind deutlich belastbarer, kommen also auch mit Mixer, Wasserkocher, Heizstrahler usw. zurecht.
- Kompatibilität: Erst Sprachsteuerung macht smarte Steckdosen wirklich komfortabel, weil sie das ständige Hantieren mit Smartphone und Hersteller-App erspart. Viele Modelle kennen Amazons Alexa und den Google Assistant, nur ausgewählte lassen sich mit Apples Smart-Home-Zentrale HomeKit verbinden – und so per Siri ansprechen.
- Preis und zusätzliche Geräte: Smarte Steckdosen kosten zwischen von 10 und 65 Euro. Aber Achtung: Bei Modellen, die ausschließlich auf ZigBee-Funk oder DECT-Technik setzen, braucht’s zusätzlich eine Steuerungszentrale, die Schaltbefehle empfängt und an die Steckdose weitergibt. Bei Philips heißt das Gerät Hue Bridge, bei Ikea und Osram Gateway. Kostenpunkt: zwischen 30 und 60 Euro.
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WLAN-Steckdosen: Schnell startklar
Am stärksten verbreitet sind smarte Steckdosen mit WLAN . Kein Wunder, verbinden sich die Zwischenstecker doch ganz ohne Zusatzgerät und Kabelsalat mit dem heimischen WLAN-Router. Benötigt wird nur ein Smartphone, auf dem sich die Stecker einfach und problemlos per App einrichten und bedienen lassen. Die Schaltzeiten sind okay: Sie reagieren etwas langsamer als Zigbee-Stecker, aber schneller als Bluetooth-Modelle. Der Stromverbrauch ist vergleichsweise hoch. Aufs Jahr gerechnet ist pro WLAN-Stecker mit bis zu drei Euro zu rechnen. Wer also sein komplettes Zuhause mit smarten Steckdosen ausstatten will, muss eine erhöhte Stromrechnung einkalkulieren – oder auf eine andere Funktechnik setzen. Beliebte WLAN-Stecker gibt es von TP-Link (ab 23 Euro, ohne Verbrauchsmessung ab 17 Euro), D-Link (22 Euro), Hama (mit Kindersicherung ab 18 Euro), Gosund (besonders schlank, 4erPack ab 44 Euro) oder Teckin (2er-Pack ab 23 Euro). Auch Amazon hat mit dem Smart Plug einen eigenen WLAN-Stecker im Angebot. Der wirkt etwas klobig, ist mit 30 Euro etwas teuer, bietet aber eine gute Alexa-Anbindung.
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Bluetooth-Steckdosen: Der direkte Weg
Smarte Steckdosen mit Bluetooth kommunizieren direkt mit dem Smartphone. Auch hier brauchst’s keine weiteren Geräte. Aber: Die Reichweite ist vergleichsweise gering. So kann es passieren, dass sich vom Sofa im Wohnzimmer aus die Steckdosen in der Küche oder gar ein Stockwerk höher nicht schalten lassen. Einige Anbieter wie Eve bieten gegen Aufpreis eine Bluetooth-Bridge, die sich ebenfalls ins WLAN einklinkt und so Funklöcher überbrücken kann. Die Schaltzeiten sind langsam, mitunter vergehen zwei bis drei Sekunden, bis die Bluetooth-Stecker reagieren. Wer damit leben kann, greift zum Eve Energy (mit Apple HomeKit, ab 40 Euro), Philips Hue SmartPlug (recht kompakt, ab 26 Euro) oder Osram Smart+ (Preistipp, ab 18 Euro).
ZigBee-Steckdosen: Untereinander kombinierbar
Im Smart Home zu Hause: ZigBee. Auf diesen Funkstandard setzen auch viele smarte Steckdosen. Hier funken die Steckdosen an eine Steuerzentrale („Bridge“), die wiederum ans WLAN-Netz andockt. Das erlaubt größere Distanzen, auch weil viele moderne ZigBee-Geräte die Funksignale weiterreichen und verstärken, ähnlich wie in einem Mesh-Netzwerk. Wer auf ZigBee setzt, freut sich über einen geringen Stromverbrauch und kann mit der Bridge nicht nur smarte Steckdosen, sondern auch weitere ZigBee-Geräte wie smarte Lampen oder Heizungsthermostate koppeln. Wer also bereits Hue-Lampen an einer Bridge betreibt, kauft passende Steckdosen wie die Philips Hue SmartPlug (recht kompakt, ab 26 Euro). Tipp: Dank ZigBee sind auch Stecker anderer Hersteller kompatibel, etwa Innr (ab 25 Euro) oder der Stecker von Ikea (bald offiziell in Deutschland verfügbar, ab 10 Euro).
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DECT-Steckdosen: Für FritzBox-Besitzer
Auch FritzBox-Hersteller AVM hat sich fürs Smart Home etwas einfallen lassen. Hier gibt es smarte Steckdosen, die per DECT funken. Diese Technik nutzen auch Schnurlostelefone. Der Clou: In jeder FritzBox ist ein DECT-Modul eingebaut, der Router dient so als Steuerzentrale. Das sorgt für eine einfache Einrichtung per FritzBox-App und die Steuerung von unterwegs aus. Die AVM Fritz!DECT 200 kostet 45 Euro. Zum gleichen Preis im Angebot: eine Steckdose für den Außeneinsatz. Die AVM Fitz!DECT 210 ist spritzwassergeschützt (IP44) und taugt so für Garten und Balkon – eine Seltenheit auf dem Smart-Stecker-Markt.
Smarte Steckdosenleiste: Eine für alle
Smarte Plugs sind nicht immer schlank und verdecken nach dem Einstecken oft benachbarte Steckdosen. Die Lösung: smarte Steckdosenleisten wie der Eve Energy Strip (ab 95 Euro) oder die Koogeek Wifi Smart Mehrfachsteckdose (ab 50 Euro). Beide nehmen drei Stecker auf, die sich einzelen schalten lassen. Die Koogeek-Leiste hat obendrein drei USB-Buchsen an Bord. Wer es lieber kabellos mag, greift zum Satechi Dual Smart Outlet (ab 60 Euro). Der Doppelstecker macht aus einer Steckdose zwei.
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Smarte Steckdose: Per App und Sprache steuern
Alle Steckdosen lassen sich mithilfe einer mitgelieferten Handy-App schalten. Außerdem sind über die passenden Apps Routinen möglich: Morgens könnte man automatisch die Kaffeemaschine vorheizen oder nach 23 Uhr Fernseher und Flurlicht ausschalten lassen. Richtig smart wird es dank Sprachsteuerung: Einfach „Licht im Wohnzimmer an“ sagen, und schon wird es hell. Viele Dosen arbeiten mit Amazon Alexa zusammen, bei einigen kommt der Google Assistant hinzu. Keine Selbstverständlichkeit ist die HomeKit-Unterstützung. Smarte Stecker für Apples Smart-Home-Zentrale gibt’s etwa von Philips Hue, Osram, Eve Energy, Ikea, Satechi, Koogeek, Vocolinc und Fibaro. Da die smarten Steckdosen keine eigenen Mikrofone besitzen, um Sprachkommandos entgegenzunehmen, braucht es smarte Lautsprecher oder Displays: Amazon Echo, Google Home oder Apple HomePod übersetzen Sprachbefehle und sorgen dafür, dass die Zwischenstecker aufs Wort gehorchen.