Ski Alpin: Dreßen erneut famos: Podiums-Erfolg bei umstrittenem Super-G
Der Super-G von Saalbach stand auf der Kippe, Schnee und eine fragile Piste schienen zu einer Absage zu führen. Dann wurde doch gestartet, was viele Ski-Asse danach deutlich kritisierten. Nur ein Deutscher ließ sich nicht ablenken und wuchs wieder über sich hinaus.
Der deutsche Ausnahme-Skirennfahrer Thomas Dreßen ist nach seinem Abfahrtssieg in Saalbach-Hinterglemm auch im Super-G auf das Podium gefahren.
Der Oberbayer wurde bei umstrittenen Pistenbedingungen Dritter hinter Sieger Aleksander Aamodt Kilde und dem Schweizer Mauro Caviezel. Der 26-Jährige trotzte an einem Renntag mit Schneefall und Winden sowie mehreren Startverschiebungen den grenzwertigen Schneeverhältnissen und durfte trotz einer hohen Startnummer jubeln.
Dreßen fehlten 0,31 Sekunden auf Kilde, der mit seinem ersten Saisonsieg auch die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung sowie im Super-G-Ranking übernahm. «Ich muss sagen, ich bin brutal happy heute», sagte der Sportler aus Mittenwald im ZDF. Ihm gelang in seiner Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss schon der sechste Podestplatz - drei Siege und drei dritte Plätze stehen zu Buche.
Allerdings gab es im Salzburger Land auch Grund zum Ärger. Viele Fahrer kritisierten, dass das Rennen überhaupt gestartet worden war. «Für mich war die Piste nicht Weltcup-würdig», schimpfte Dreßens Teamkollege Andreas Sander, der Siebter (+0,64) wurde. «Ein unfaires Rennen will keiner haben. Es ist fragwürdig, dass gestartet wurde.»
Beat Feuz aus der Schweiz, der ausschied, meinte: «Es war sicher schwer am Limit. Es gab deutliche Unterschiede bei den Nummern.» Nur bei den ersten etwa ein Dutzend Startern hielt die Piste, danach wurden die Fahrer deutlich gebremst. Deshalb verblüffte Dreßen mit Startnummer 19 Teamkollegen und Rivalen. «Der Thomas ist momentan wie im Rausch», sagte Sander und lobte die «Wahnsinnsleistung» des derzeit besten deutschen Alpin-Sportlers. Feuz sagte: «Das war mit Abstand das Beste, was man mit dieser Nummer fahren konnte.»
Neben Dreßen und Sander schafften es noch Romed Baumann als 19. (+1,37) und Dominik Schwaiger auf Platz 27 (+1,97) in die Top 30.
dpa