Razzia gegen rechte Terrorgruppe: Mitarbeiter der NRW-Polizei suspendiert
NRW-Innenminister Herbert Reul informiert über Razzia
Düsseldorf - In Zusammenhang mit Razzien gegen eine mutmaßliche rechtsterroristische Vereinigung in sechs Bundesländern ist ein Verwaltungsmitarbeiter der NRW-Polizei suspendiert worden.
Das sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf.
Insgesamt seien am Morgen in Nordrhein-Westfalen vier Wohnanschriften durchsucht worden: Zwei in Minden, eine in Porta Westfalica und eine in Hamm.
Die Gruppierung setze sich zusammen aus Mitgliedern einer rechtsextremen Szene, "die wir schon länger im Blick hatten", sagte Reul.
An dem Einsatz seien Spezialeinheiten der nordrhein-westfälischen Polizei beteiligt gewesen.
Die Akteure hätten sich online kennengelernt, so der Innenminister. 5 der 13 Beschuldigten sollen sich im September 2019 zu einer rechtsterroristischen Vereinigung zusammengeschlossen haben.
Seitdem sollen sie den Plan verfolgt haben, Anschläge auf Politiker Asylsuchende und Muslime zu verüben.
Vier der Festgenommenen stammen nach dpa-Informationen aus Nordrhein-Westfalen. Ein Mann aus dem Landkreis Minden-Lübbecke ist demnach ein Gründungsmitglied, zwei weitere aus demselben Landkreis sowie ein Mann aus Hamm sollen Unterstützer der Gruppe sein.
Einer der Verdächtigen ist laut Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Verwaltungsbeamter bei der NRW-Polizei. Welche Rolle er in der Gruppierung eingenommen hat, war zunächst unklar.
Insgesamt 13 Orte bundesweit durchsucht
Acht weitere Verdächtigen sollen sie dabei unterstützt haben, unter anderem mit Geld und Waffen, sagte Reul. Den Namen der Organisation nannte Reul nicht.
Die Durchsuchungen fanden an insgesamt 13 Orten auch in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt statt. Federführend beauftragt ist das Landeskriminalamt Baden-Württemberg.