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Nach einer Gasexplosion in Leien (NRW) ist ein Feuerwehrmann gestorben.Bild: picture alliance/Friso Gentsch/dpa

Lienen (NRW): Feuerwehrmann (19) stirbt nach Gasexplosion - wurde er absichtlich getötet?

In Lienen ereignete sich am Samstag ein tödlicher Vorfall. Ein junger Feuerwehrmann ist bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus gestorben. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Wurde der 19-Jährige mutwillig getötet?

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Am Samstag ereignete sich in einer beschaulichen Kleinstadt ein tragisches Unglück. In einem Wohn- und Geschäftshaus kam es zu einer Explosion. Dabei starb ein junger Feuerwehrmann. Die Polizei hat jetzt einen schlimmen Verdacht.

Feuerwehrmann ist tot: Staatsanwaltschaft ermittelt nach Gasexplosion in Lienen (NRW) wegen Mordes

Bei einer Gasexplosion in einem Wohnhaus im westfälischen Lienen wurde der Feuerwehrmann Stefan M. († 19) unter den Trümmern verschüttet und starb. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet wird jetzt wegen Mordes ermittelt. Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt sagte der Zeitung: "Im Haus wurde eine Gasflasche sichergestellt, die offenbar so manipuliert war, dass Gas austrat. Aber das Ergebnis einer genaueren Untersuchung steht noch aus." Jetzt ermittelt die Mordkommission, wer die Gasflasche im Haus platziert haben könnte. Alle 17 Bewohner des Wohnkomplexes werden überprüft.

Feuerwehrmann nicht gezielt getötet

Der Mordverdacht hat sich nach neuesten Erkenntnissen nicht bewahrheitet. Der bei einer Gasexplosion in Lienen im nördlichen Münsterland getötete Feuerwehrmann ist von herabstürzenden Trümmerteilen erschlagen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Münster nach der Obduktion am Freitag mit. Die Mordkommission geht von einer vorsätzlich herbeigeführten Explosion aus. Es gebe aber derzeit keine Hinweise darauf, dass gezielt Feuerwehrleute getötet werden sollten, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt.

Bisherigen Ermittlungen zufolge war aus einer im Keller platzierten Flasche Gas ausgetreten. Nun habe man im Keller noch eine Kerze gefunden. Es sei davon auszugehen, dass die Gasexplosion mit ihr herbeigeführt wurde, hieß es aus der Mordkommission. Die am Tatort sichergestellte Gasflasche und die Kerze würden beim Landeskriminalamt in Düsseldorf auf auswertbare Spuren untersucht. Man hoffe auf DNA-Spuren. Es sei nicht auszuschließen, dass die Tat von einer oder mehreren Personen begangen worden sei, die nicht in dem Haus lebten. Ein Motiv sei weiter unklar.

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Nach der Gasexplosion in Lienen (NRW): Schwierige Bergungsarbeiten

Die Feuerwehrleute waren in das Wohnhaus gerufen worden, weil Bewohner den Geruch von Gas festgestellt hatten. Die Bewohner konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden und bei Angehörigen unterkommen, bevor sich das Unglück ereignete. Eine Gasexplosion brachte das Haus teilweise zum Einsturz, während die Einsatzkräfte sich darin befanden. Sie wurden unter den Trümmern verschüttet. Die Bergung des 19-Jährigen aus dem teilweise eingestürzten Haus sei extrem kompliziert und schwierig gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Einsatzkräfte hätten dicke Betonteile zerschneiden und ihn darunter befreien müssen. Zuvor hatten die Einsatzkräfte am Samstag einen weiteren Kollegen aus den Trümmern befreit und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Mehrere andere Kollegen erlitten Verletzungen.

NRWs-Innenminister Herbert Reul zeigt sich auf Twitter betroffen

Der Tod des jungen Feuerwehrmanns löste weit über Lienen hinaus Betroffenheit aus. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) sprach der Familie über Twitter sein Beileid aus: "Ich bin in Gedanken bei seiner Familie, Freunden und seinen Feuerwehrkameraden." Der Deutsche Feuerwehrverband rief alle Feuerwehren zu einem zweiwöchigen Trauerflor auf.

Sie können den Tweet von NRWs Innenminister Herbert Reul (CDU) nicht sehen? Dann klicken Sie hier.

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bos/sig/news.de/dpa