Dow Jones, Nasdaq, S&P 500

Bilanzen stützen US-Börsen - Virussorgen bremsen

Zahlen von Chipherstellern und Online-Portalen sorgen für Käufe, aber das Coronavirus drückt die Stimmung. Auch Konjunkturdaten fallen gemischt aus.

New York.

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Wall Street

Händler auf dem Börsenparkett.(Foto: AP)

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Ermunternde Firmenbilanzen haben die US-Börsen am Freitag gestützt. Die Sorgen der Anleger vor negativen Folgen des Coronavirus für die Weltwirtschaft bremsten die Rekordfahrt hingegen.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag mit 29.394 Punkten rund 0,1 schwächer. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,1 Prozent auf 3376 Punkte zu, der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,2 Prozent auf 9727 Zähler. Diese beiden Indizes setzten zwischenzeitlich neue Bestmarken.

„Die Investoren behalten auf jeden Fall im Auge, wie stark sich das Coronavirus ausbreitet und wohin es sich ausbreitet. Es bleibt weiterhin das größte Risiko“, sagte Investmentstratege Robert Pavlik vom Vermögensverwalter SlateStone Wealth. Auch mehr als sechs Wochen nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle ebbt die Epidemie in China nicht ab, allein am Freitag meldeten die Pekinger Behörden mehr als 5000 Neuinfektionen.

Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus: So stiegen die Einzelhandelsumsätze im Januar um 0,3 Prozent. „Reallohnsteigerungen und erhöhte Nettovermögen lassen die Konsumperspektive weiterhin freundlich erscheinen“, bewerten die Analysten der Landesbank Helaba diese Zahlen. Ihrer Meinung nach dürfte sich die US-Notenbank Federal Reserve nach diesen Zahlen weiterhin mit Zinssenkungen zurückhalten. Die US-Industrie hat dagegen einen schwachen Jahresauftakt erwischt. Sie stellte 0,1 Prozent weniger her als im Vormonat, wie die Fed mitteilte.

Im Februar hellte sich indes die Stimmung der US-Konsumenten überraschend auf. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen stieg auf 100,9 Zähler von 99,8 Punkten im Januar, wie die Universität Michigan auf Basis vorläufiger Daten mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 99,5 Punkte gerechnet. Die Verbraucher bewerteten ihre derzeitige Lage etwas schlechter und schauten zugleich optimistischer nach vorn.

Der private Konsum gilt als Säule der US-Konjunktur. Er steuert rund 70 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.

Blick auf die Einzelwerte

Die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq werden insbesondere vom Chiphersteller Nvidia unterstützt, dessen Quartalsergebnis gestern nach US-Börsenschluss dank der starken Nachfrage nach seinem Rechenzentrum und seinen Gaming-Chips die Erwartungen deutlich übertraf. Die Aktie steigt deswegen um 6,6 Prozent.

Die Akten des Online-Reisebüros Expedia gewinnen 10,1 Prozent. Analysten waren angesichts der Ungewissheit über die Coronaviren von dem Quartalsgewinn und der Prognose des Reisedienstleisters beeindruckt waren.

EBay-Titel legen um 1,7 Prozent zu. Das E-Commerce-Unternehmen will für weitere drei Milliarden Dollar Aktien zurückkaufen. Und der Unternehmensprognose für das laufende Quartals lag über den Erwartungen der Analysten prognostizierte.

Die Papiere des Bewertungsportals Yelp geraten nach schwachen Ergebnissen im vierten Quartal deutlich unter Druck und verlieren 8,2. Das Kursminus wurde zusätzlich durch Abstufungen durch die Experten von Barclays und RBC befeuert.

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