Temperaturrekord und abbrechende Gletscher

Über 20 Grad! Antarktis schwitzt und schrumpft

Fatal für den Meeresspiegelanstieg

Die Lage ist einfach dramatisch: Die Antarktis wird immer wärmer, legt Temperaturrekorde hin und verliert ihr Eis ans Meer: Der Meeresspiegel steigt besonders rasant, wenn der Zerfall zweier wichtiger Gletscher nicht aufgehalten werden kann. Einer der beiden, der Pine Island Getscher, ist gerade mal wieder abrupt geschrumpft. Eine Fläche so groß wie Malta ist abgebrochen!

Thermometer steigt auf 20,75 Grad Celsius

Die Antarktis: Ist das nicht dieser Kontinent im ewigen Eis um den Südpol herum? Dort sind die Temperaturen am Sonntag auf sage und schreibe 20,75 Grad Celsius gestiegen. Das ist Rekord! Die bisherige Top-Temperatur lag bei 19,8 Grad. "Noch nie hat es in der Antarktis eine so hohe Temperatur gegeben", sagte der brasilianische Bodenwissenschaftler Carlos Schaefer, der mit seinem Forschungsteam den Spitzenwert auf der argentinischen Forschungsstation Marambio an der Nordspitze der Antarktis gemessen hatte.

Schaefer betonte, dass der Temperaturrekord keine Schlussfolgerungen hinsichtlich des Klimawandels liefere. Es handele sich lediglich um einen Datenpunkt aus dem zeitlichen Zusammenhang gerissen. Nach UN-Angaben allerdings, war das vergangene Jahrzehnt das wärmste in der Antarktis seit Beginn der Aufzeichnungen. Eine Tendenz ist kaum übersehbar.

Gletschersterben in der Antarktis

Die Antarktis ist außerdem gerade ein ganzes Stück kleiner geworden. Ein riesiger Eisberg ist ausgerechnet von einem ihrer wichtigsten Gletscher abgebrochen und ins Meer gerutscht. Satellitenbilder der ESA (Europäische Weltraumorganisation) zeigen den bedrohlichen Zerfall des Pine-island-Gletschers im Westen der antarktischen Halbinsel.

Der Schmelzvorgang hat leichtes Spiel

300 Quadratkilometer – das ist die Fläche von Malta - ist der Eisberg groß, der am Sonntag vollendete, was sich durch Risse im Eis schon lange ankündigt hatte. Nach dem Abbruch zerbröckelte er schnell in kleinere Stücke, die noch einfacher vom warmen Wasser angegriffen und abgeschmolzen werden.

​Der Pine Island Gletscher ist der anfälligste Gletscher der Antarktis. Seit 2012 hat er pro Jahr 58 Milliarden Tonnen Eis verloren und so in besonders hohem Maße zum Meeresspiegelanstieg beigetragen.

Das Abschmelzen verläuft rasant

Und noch schlimmer: Zusammen mit dem Thwaites-Gletscher bildert er eine Barriere zwischen dem westantarktischen Eisschild und dem Meer. Wenn sie abbrechen und wegschmelzen, wird der Zerfall des gefrorenen Kontinents immer schneller voranschreiten und mit ihm der Meeresspiegelanstieg.

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