Anschläge auf Politiker und Muslime geplant?

Rechte Terrorzelle: Zwölf Festnahmen nach Razzia

Schlag gegen mutmaßliche Rechtsterroristen

Nach den Razzien gegen eine mutmaßliche Terrorzelle in sechs Bundesländern wurden zwölf der 13 Beschuldigten festgenommen. Die aktuellen Ermittlungen hätten den Verdacht erhärtet und richten sich gegen fünf Personen sowie acht Unterstützer, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Freitag mit. Nach RTL-Recherchen seien bei den Razzien Waffen gefunden worden, und auf die Schliche sollen die Ermittler den Verdächtigen gekommen sein, weil sie sich in Foren über Anschlagspläne ausgetauscht und Fotos von selbstgebauten Waffen ausgetauscht haben sollen. Einer der Verdächtigen soll ein Verwaltungsbeamter der Polizei sein.

Durchsuchungen in sechs Bundesländern

Vier der Festgenommenen stammen nach dpa-Informationen aus Nordrhein-Westfalen. Ein Mann aus dem Landkreis Minden-Lübbecke ist demnach ein Gründungsmitglied, zwei weitere aus demselben Landkreis sowie ein Mann aus Hamm sollen Unterstützer der Gruppe sein. Der Verdächtige aus Hamm ist laut Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Verwaltungsbeamter bei der NRW-Polizei. Nach RTL-Recherchen ist er seit den 90er Jahren dort angestellt.

Gruppe stand schon länger unter Beobachtung

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass fünf mutmaßliche Rechtsextremisten die Terrorgruppe im September 2019 gegründet und Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime planten. Diese Anschläge hätten bürgerkriegsähnliche Zustände auslösen sollen - mit dem Ziel, "die Staats- und Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland zu erschüttern und letztlich zu überwinden".

Die Gruppierung setze sich zusammen aus Mitgliedern einer rechtsextremen Szene, "die wir schon länger im Blick hatten", sagte NRW-Innenminister Herbert Reul. An dem Einsatz seien Spezialeinheiten der nordrhein-westfälischen Polizei beteiligt gewesen. Die Akteure hätten sich online kennengelernt, so der Innenminister.

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