Russen kaufen Real: Für Tausende Mitarbeiter hat das drastische Konsequenzen
by Nicolas KaufmannDüsseldorf. Während die Metro seine Real-Filialen abgeben will, bangen Tausende Real-Mitarbeiter um ihre Zukunft. Die Arbeitsplätze von rund 34.000 Beschäftigten stehen auf der Kippe.
Die Real-Mitarbeiter haben am Freitagmorgen vor dem Congress Center in Düsseldorf demonstriert.
Düsseldorf: Real-Beschäftigte fühlen sich zurückgelassen
Am Freitagmorgen hat die Metro AG ihre Hauptversammlung gehalten, um den Verkaufsplan der Real-Märkte seinen Aktionären vorzustellen. Währenddessen war es unruhig vor dem Gebäude in Düsseldorf. Hunderte Real-Beschäftigte demonstrierten für einen sicheren Arbeitsplatz und ihre Löhne.
Mit Bannern und Sprüchen forderten sie: „Wir wollen in sichere Hände.“ Zudem hieß es: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut.“ Auch mit einem Pfeifkonzert und ein paar Böllern machten sie auf ihre Unzufriedenheit aufmerksam, wie die Deutsche Presse-Agentur meldet.
Das Problem sei, „dass man uns einfach links liegen lässt, als wären wir eine Ware, die im Regal irgendwo liegt. Wo man sagt, dieses Regal muss jetzt geräumt werden.“
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Deal offenbar unterschrieben - Real-Märkte vor Zerschlagung
Für die Metro AG ist dagegen klar: Sie will sich zukünftig komplett auf sein Großhandelsgeschäft konzentrieren und Real deshalb verkaufen. Dafür führte sie Verhandlungen durch, die sich nun dem Ende geneigt haben.
Metro-Chef Olaf Koch sagte auf der Hauptversammlung, dass das Unternehmen inzwischen eine „kommerzielle Einigung über den Verkauf“ mit dem russischen Finanzinvestor SCP erzielt habe. Die letzten Details müssten bloß noch geklärt werden. 1,5 Milliarden Euro soll Metro für den Verkauf der Real-Märkte bekommen. Aber: der Verkauf ist über die Bühne gegangen.
Für die Beschäftigten von Real bedeutet das eine ungewisse Zukunft. Geplant ist nämlich, dass 50 Real-Märkte durch den Käufer für mindestens 24 Monate weiter betrieben werden. Doch der größte Teil der Filialen sollen an Händler wie Edeka oder Kaufland abgegeben werden. Etwa 30 Filialen sollen geschlossen werden. (dpa mit nk)