Wiener Opernball: Richard Lugner kommt mit Ornella Muti - DER SPIEGEL - Panorama

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Ornella Muti, ein "attraktiver Gast" für den Opernball, sagt Richard "Mörtel" Lugner (Archivbild vom Januar)
Serge Arnal/ Starface/ imago images

Zu ihren Ausdrucksmitteln gehöre neben einem "wohlgeformten Körper und schrägen, grünen Augen" auch eine "prachtvolle Mähne" schrieb der SPIEGEL 1982 über Ornella Muti. Richard Lugner formuliert es schlichter: Ein "attraktiver", ein "toller" Gast sei die Schauspielerin - und es klingt wie ein Fußball-Interview am Spielfeldrand, nicht nach "Mörtel", dem Wiener Bauunternehmer.

Lugner ist vorsichtig geworden.

Seit Jahrzehnten lockt der mittlerweile 87-Jährige berühmte und nicht mehr ganz so berühmte Damen wie Kim Kardashian oder Sophia Loren zum Wiener Opernball und macht daraus ein Spektakel. Nur in diesem Jahr lief es nicht rund. Der Weg zum Ball am 20. Februar war lang und beschwerlich.

Ende Januar verkündete "Mörtel", Lindsey Vonn werde ihn begleiten. Doch die ehemalige Skirennläuferin gab ihm kurz darauf einen Korb, in aller Öffentlichkeit. Ihre Nachricht auf Twitter begann harmlos: "Hey guys" schrieb sie, und dann: "Ich möchte Euch nur wissen lassen, dass ich die Wiener Staatsoper nicht besuchen werde". Lugner dazu im Radio: "Soll mir recht sein".

Am Donnerstag rief er erneut die Journalisten, sie kamen - und mussten wieder gehen, ohne einen Namen. Sekunden vor Beginn der Pressekonferenz bekam "Mörtel" einen Anruf. Die Prominente fühle sich hintergangen, berichtet er danach. "Ich hab gesagt, dass um 14 Uhr die Pressekonferenz ist, und der Manager hat jetzt angerufen, dass sie das nicht will."

Danach, sagt Lugner nun, habe er der Dame abgesagt. "Sie wäre zwar toll gewesen, aber irgendwann reicht es."

"Fixe Zusage"

Jetzt aber ist alles klar, angeblich: Für den "heurigen Opernball" habe er nun eine "fixe Zusage".

Ornella Muti wurde an der Seite von Adriano Celentano berühmt. Sie drehte ein paar anspruchsvolle Filme (wie "Eine Liebe von Swann" unter der Regie von Volker Schlöndorff) und viele nicht ganz so anspruchsvolle (wie "Gib dem Affen Zucker"). Jüngere Zuschauer kennen sie aus der Netflix-Serie "Sex Education": Dort gerät die Hauptfigur, ein Teenager, in Ekstase, als er Muti im Achtzigerjahre-Film "Flash Gordon" erblickt.

Nach der Posse um den Ball ist wohl nur noch eine Frage offen: Ob Ornella Muti weiß, dass sie für Lugner nur dritte Wahl war?

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jpz/dpa