"Unangemessene Forderungen"

VW-Vergleich zum Diesel-Skandal gescheitert

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Ein großes VW-Logo steht auf dem Verwaltungshochhaus vom Volkswagen Werk. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild(Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild)

Die Entschädigungsverhandlungen für Hunderttausende VW-Diesel-Besitzer sind auf den letzten Metern geplatzt. Der Wolfsburger Autobauer hatte einen hohen dreistelligen Millionenbetrag geboten. Am Ende scheiterte eine Einigung wohl an den Honorarforderungen der Anwälte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen.

Der von Volkswagen angestrebte Vergleich mit Dieselbesitzern im Musterfeststellungsverfahren des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes (vzbv) ist gescheitert. Das Unternehmen sei sich mit dem vzbv über die Entschädigungssumme von insgesamt 830 Millionen Euro einig gewesen, sagte ein VW-Sprecher. Der vzbv vertritt im Verfahren um die Musterfeststellungsklage viele Dieselfahrer, die Schadenersatz für ihre Fahrzeuge mit zu hohen Abgaswerten verlangen.

Die Vereinbarung sei aber an hohen Forderungen der Anwälte des Verbandes, die keinen Leistungsnachweis vorlegen wollten, gescheitert. "Wir bedauern, dass die gemeinsame Umsetzung der mit dem vzbv getroffenen Einigung an unangemessenen Forderungen der Prozessanwälte des vzbv scheiterte", erklärte Volkswagen.

Der vzbv habe "bis zum Schluss" auf eine Pauschalzahlung von 50 Millionen Euro für die Abwicklung des Vergleichs bestanden. Der vzbv äußerte sich zunächst nicht dazu, wollte aber am Nachmittag auf einer Pressekonferenz seine Einschätzungen zu der Entwicklung abgeben.

In dem Mammutverfahren geht es um Schadenersatzforderungen von rund 460.000 Kunden des VW-Konzerns. Sie sehen sich betrogen durch die Manipulation von Diesel-Abgaswerten, die VW 2015 zugegeben hatte. Anfang Januar hatten VW und vzbv erklärt, über einen außergerichtlichen Vergleich zum Musterprozess sprechen zu wollen. Beide Seiten nannten dabei das "gemeinsame Ziel einer pragmatischen Lösung im Sinne der Kunden". Lange hatte VW dies skeptisch gesehen.