https://www.merkur.de/bilder/2020/02/13/13539746/1312335662-viele-bauprojekte-und-infrastruktur-standen-im-mittelpunkt-buergerversammlung-in-ueberacker-RUPQKCRdXIG.jpg
Viele Bauprojekte und die Infrastruktur standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Überacker.© Symbolfoto: dpa / Jan Woitas

Maisach baut und baut und baut

Erste Bürgerversammlung

by

Viele Bauprojekte und die Infrastruktur standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Überacker. Maisachs Bürgermeister Hans Seidl (CSU) holte weit aus – und hatte dann kaum Fragen der Bürger zu beantworten.

Maisach– 90 Minuten dauerte der Bericht des Rathauschefs. Für die insgesamt vier Bürgerversammlungen hatte er eine Power-Point-Präsentation mit mehr als 150 Folien vorbereitet. Im Sportheim Überacker wollten an die 60 Bürger die Jahresbilanz hören, darunter viele Gemeinderatsmitglieder.

Im Kapitel über die Finanzen sprach Seidl auch den Anteil Maisachs an der Kfz-Steuer an. 176.000 Euro werden heuer erwartet. Man brauche aber viel mehr, um die vielen Verkehrsachsen der Gemeinde (50 Kilometer Orts- und 59 Kilometer Verbindungsstraßen) in Schuss zu halten – von größeren Projekten ganz zu schweigen. Daher sei es ein Witz, dass Maisach vom Freistaat als Kompensation für den Wegfall der Straßenausbaubeiträge 51 000 Euro bekomme: „Dafür kann man bei einer fünfeinhalb Meter breiten Straße gerade mal 85 Meter bauen.“

Über ein Drittel der Schüler hat einen Migrationshintergrund

Gebaut wurden zuletzt viele Kitas. Seidl: „Mit dem, was wir an Plätzen bieten, ist Maisach zur Spitze aufgestiegen.“ Derzeit setze man sich für die Schulsozialarbeit ein. Die Stelle in Gernlinden ist besetzt und wird bezuschusst, für die Grundschule Maisach wolle die Gemeinde in Vorleistung gehen, nachdem die Fördertöpfe leer seien. In der Mittelschule laufe die Schulsozialarbeit bereits länger und sei wichtig: Über 35 Prozent der Schüler haben einen Migrationshintergrund. In den beiden Grundschulen sind es jeweils knapp über 20 Prozent.

Weitere Bauprojekte sind übrigens in Sicht: Seidl berichtete, dass der Bau des Aldi im Frühjahr beginne und man in den Sommerferien die alte Dreifachturnhalle abreiße, nachdem der Neubau nebenan weit fortgeschritten sei. Bald soll die Ampel an der Estinger Straße Höhe Rewe/Aldi aufgestellt werden.

Die Bürger hielten sich mit Fragen zurück

Eine weitere Baumaßnahme werden die Bürger wohl in ihrem Geldbeutel bemerken: die Sanierung des Wassernetzes. Der Rathauschef sagte, man werde in den nächsten Jahren rund 4,8 Millionen Euro investieren müssen. „Ich gehe davon aus, dass der Wasserpreis deshalb steigen wird.“

In der anschließenden Fragerunde meldete sich nur ein Bürger zu Wort. Der Oberlappacher bezeichnete die neue Ampel an der Estinger Straße als „dumm“. Seidl verteidigte die Ampel: Durch den zweiten Bauabschnitt im Gebiet Maisach-Ost und den neuen Aldi würden noch mehr Radler und Fußgänger an dieser Stelle queren. Zudem fragte der Mann, wie man den Schwerlastverkehr aus Maisach hinaus bekommen wolle. Seidl sagte, man müsse warten, bis die B 471 leistungsfähiger ausgebaut sei. Dann würden die Mautkontrollsäulen für Lkw wohl so versetzt, dass es sich für die Brummifahrer nicht mehr lohne, schon in Odelzhausen oder Sulzemoos von der A 8 ab- und durch das Brucker Land zu fahren.

Weitere Bürgerversammlungen sind am Montag, 17. Februar, in Maisach (Gemeindezentrum) und am Dienstag, 18. Februar, im Bürgerzentrum Gernlinden. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.