Hausmittel helfen nicht
Alterswarzen selbst entfernen: Geht das?
by Ann-Kathrin Landzettel, t-online.de, mweAlterswarzen bilden sich meist ab dem 40. Lebensjahr im Gesicht oder am Oberkörper. Viele Betroffene denken, sie könnten die Hautveränderungen wie herkömmliche Warzen mit Hausmitteln selbst behandeln. Wir sagen Ihnen, warum das nicht funktioniert und mit welchen Verfahren sich Alterswarzen entfernen lassen.
Überblick
Was sind Alterswarzen?
Alterswarzen – medizinisch seborrhoische Keratose genannt – sind keine "echten" Warzen, sondern gutartige Hautveränderungen, die bei fast jedem Menschen auftreten. Frauen wie Männer über 40 sind gleichermaßen betroffen. Alterswarzen sind nichts anderes als Hornhautwucherungen auf der obersten Hautschicht, bestehend aus kleinsten Hornhautkügelchen, die sich mit der Zeit vergrößern. Sie sind weder ansteckend noch gefährlich.
Alterswarzen können überall am Körper auftreten. Manche ältere Menschen haben eine große Anzahl auf der Haut, andere nur wenige. Häufig zeigen sie sich im Bereich von Gesicht, Hals und Oberkörper, seltener an Armen und Händen. Warum sie sich auf der Haut bilden, ist bislang ungeklärt. Experten vermuten jedoch, dass die Gene verantwortlich sind. Auch Umweltreize wie UV-Strahlung gelten als mögliche Einflussfaktoren.
Wie sehen Alterswarzen aus?
Die Farbe der Alterswarzen kann von gelblich über hellbraun bis hin zu schwarz reichen. Auch die Größe variiert: Manche Alterswarzen bleiben klein und unauffällig, andere wiederum wachsen stetig weiter und werden teilweise erbsen- bis münzgroß – und größer. Die Oberfläche ist erhaben und fühlt sich oft warzig und rau an, kann aber auch glatt und wachsartig sein. Manchmal ist die Oberfläche regelrecht zerklüftet. Die Form ist flächig bis kugelförmig.
Verursachen Alterswarzen Beschwerden?
In der Regel verursachen Alterswarzen keine Beschwerden. Sie können manchmal jucken und es kann passieren, dass sich kleine Hornbereiche ablösen. Auch kleine Blutungen sind möglich. Viele beschreiben Alterswarzen im Anfangsstadium als kleine Wunde, die nicht heilt. Oft ist zu Beginn nur eine kleine Rötung sichtbar. Da sich so auch weißer Hautkrebs zeigt, ist bei derartigen Veränderungen immer ein Arztbesuch ratsam.
Haben Alterswarzen etwas mit Hautkrebs zu tun?
Aufgrund der dunklen Färbung erinnern Alterswarzen an schwarzen Hautkrebs. Gefährlich sind die Hautveränderungen aber nicht. Bei der Alterswarze handelt es sich um den häufigsten gutartigen Tumor der Haut. Auch im späteren Verlauf werden die Wucherungen nie bösartig.
Wichtig ist allerdings, auffällige Hautveränderungen immer von einem Hautarzt untersuchen zu lassen. Nur dieser kann erkennen, ob es sich dabei um eine harmlose Alterswarze handelt oder ob sich hinter der dunklen Verfärbung schwarzer Hautkrebs verbirgt. Aufgrund ihrer Form, Farbe und Größe sind sie aber selbst für den Arzt manchmal schwer von Hautkrebs zu unterscheiden. Im Zweifel wird dieser immer dazu raten, die Alterswarze entfernen zu lassen.
Alterswarzen mit Hausmitteln behandeln?
Weil Alterswarzen im Gegensatz zu anderen Warzen nicht durch Viren, sondern vermutlich durch genetische Faktoren hervorgerufen werden, muss man sie auch anders behandeln. Hausmittel wie Teebaumöl oder Apfelessig, die zum Beispiel zum Entfernen von Stielwarzen eingesetzt werden, helfen hier nicht.
Alterswarzen lassen sich auch nicht mit entsprechenden Produkten für den Hausgebrauch vereisen. Eine Vereisung ist nur mithilfe der sogenannten Kyrotherapie beim Arzt erfolgreich.
Alterswarzen besser nicht selbst entfernen
Viele Betroffene schämen sich, mit ihren Beschwerden zum Arzt zu gehen und versuchen, sich selbst zu behandeln, indem Sie an der Hautwucherung herumschneiden. Das ist jedoch keine gute Idee: Wenn Sie Alterswarzen selbst entfernen, können Sie sich leicht verletzen.
Es besteht die Gefahr von starken Blutungen, Entzündungen und Narbenbildung. Gerade im Gesicht und an anderen sichtbaren Stellen, an denen die Warzen häufig auftreten, würde dies nur zu einer stärkeren Beeinträchtigung führen.
Alterswarzen beim Hautarzt entfernen lassen
Eine Entfernung der Alterswarzen ist eigentlich nur aus kosmetischen Gründen notwendig oder wenn die Warzen als störend empfunden werden und durch Scheuern oder Kratzen anfangen zu bluten. Die Behandlung der knotigen Hautveränderungen erfolgt beim Hautarzt.
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen die Alterswarzen entfernt werden können: Sie werden entweder vereist, herausgeschabt oder mit einem Laser abgetragen. Dies ist in der Regel schmerzfrei. Nach einer Woche sollte der Heilungsprozess abgeschlossen sein. Narben bleiben normalerweise keine zurück.
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick:
- Warzen im Genitalbereich: Feigwarzen – winzig klein und hoch ansteckend
- Wann Sie zum Arzt müssen: Mit der ABCDE-Regel Hautkrebs erkennen
- Kleine Verletzungen behandeln: Das hilft bei der Wundheilung
- Kyrotherapie: Bei der sogenannten Kryotherapie werden die Alterswarzen mit sehr kaltem, flüssigem Stickstoff entweder betupft oder eingesprüht. Der Betroffene verspürt einen leichten Schmerz. Die Stelle wird so für ein paar Sekunden gefroren. Im Anschluss an die Behandlung bilden sich Blasen, die nach einiger Zeit verkrusten. Innerhalb weniger Wochen fallen die Knoten dann ab.
- Kürettage: Bei der Kürettage werden die Alterswarzen von der Hautoberfläche mit Hilfe eines Skalpells oder scharfen Löffels abgekratzt. Mit einem Spray oder einer kleinen Spritze wird die betroffene Hautstelle vorher betäubt. Genäht werden muss bei diesem Eingriff nicht. Die Blutung ist meist nicht sehr stark.
- Elektrochirurgie: Bei der Elektrochirurgie wird die Alterswarze mit Hilfe von Strom entfernt. Zuerst wird die betroffene Hautstelle betäubt, dann wird die Warze durch den Strom verdampft.
- Laserverfahren: Alterswarzen können auch mit einem Laser entfernt werden. Nach der Betäubung werden die Knoten Stück für Stück abgetragen, bis die gesunde Haut zum Vorschein kommt. Zurück bleibt eine kleine Schürfwunde, die mit einem blutstillenden und desinfizierenden Mittel behandelt wird. Es bildet sich eine Kruste, die nach ein bis zwei Wochen abfällt.
Verwendete Quellen:
- Deutsche Apotheker Zeitung
- Eigene Recherche