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Michael Bloomberg und Donald Trump beleidigen sich per Twitter.© picture alliance / newscom / AP Photo

Bloomberg liefert sich Twitter-Schlagabtausch mit Trump

Dass im US-Wahlkampf bisweilen rhetorisch scharf geschossen wird, ist nichts Neues. Die Beleidigungen, die sich Donald Trump und Michael Bloomberg per Twitter an den Kopf werfen, sind aber eine Nummer für sich.

"Verlierer" gegen "Jahrmarkt-Clown": Der demokratische Präsidentschaftsbewerber Michael Bloomberg hat sich einen heftigen Schlagabtausch mit US-Präsident Donald Trump auf Twitter geliefert. "Wir haben viele gemeinsame Bekannte in New York", twitterte der Medienmilliardär und frühere New Yorker Bürgermeister am Donnerstag an die Adresse Trumps. "Diese lachen Sie hinter ihrem Rücken aus und bezeichnen Sie als bellenden Jahrmarkt-Clown. Sie wissen, dass Sie ein riesiges Vermögen geerbt und es mit dummen Deals und Inkompetenz verschwendet haben."

Bloomberg reagierte damit auf mehrere Tweets, in denen Trump ihn beleidigt hatte. "Mini Mike Bloomberg ist ein Verlierer, der viel Geld hat, aber nicht debattieren kann und null Präsenz hat", schrieb der Präsident. Bloomberg sei 1,65 Meter an "toter Energie" und traue sich nicht auf die Debattenbühne mit den anderen demokratischen Präsidentschaftsbewerbern.

Trump macht sich über Bloombergs Körpergrösse lustig

Trump hat Bloomberg wiederholt angegriffen und dabei auf die Körpergrösse des Multimilliardärs angespielt. Viele sehen das als Zeichen, dass der Präsident den früheren New Yorker Bürgermeister als ernste Bedrohung ansieht.

Donald Trumps Twitter-Verhalten sorgt längst auch unter Parteifreunden für Kritik. US-Justizminister William Barr hat den US-Präsidenten aufgefordert, sich weniger in dem Netzwerk zu äussern.

Vor allem Trumps Tweets zum Verfahren gegen Roger Stone, der sich wegen der sogenannten Russland-Affäre derzeit vor Gericht verantworten muss, sorgten für Unmut. Nach Trumps Einspruch per Twitter hatten die Ankläger die geforderte Haftstrafe gegen den Ex-Berater plötzlich deutlich reduziert.

Der Justizminister bekräftigte zwar noch einmal, dass der Präsident ihn nie direkt aufgefordert habe, in das Strafverfahren einzugreifen - die ständige Twitterei würde ihn aber doch in seiner Arbeit behindern.

Bloomberg erst seit November im Präsidentschaftsrennen

Bloomberg gibt Hunderte Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen für den Wahlkampf aus. In landesweiten Umfragen zum Vorwahlrennen der Demokraten ist er zuletzt auf den dritten Platz vorgerückt.

Kommentatoren heben gern hervor, dass der Gründer der nach ihm benannten Finanznachrichtenagentur als Geschäftsmann deutlich erfolgreicher war als Trump. Bloomberg ist laut dem Wirtschaftsmagazin "Forbes" mit einem Vermögen von mehr als 60 Milliarden Dollar der achtreichste Mensch der Welt.

Im Wahlkampf wirbt er mit seinem geschäftlichen Erfolg und seiner Erfahrung von drei Amtszeiten als New Yorker Bürgermeister. Allerdings werfen ihm seine demokratischen Rivalen vor, sich die Präsidentschaft erkaufen zu wollen.

In die Kritik ist Bloomberg ausserdem wegen einer umstrittenen Polizeistrategie in seiner Bürgermeisterzeit geraten, die auf Afroamerikaner und Latinos abzielte.

Der Präsidentschaftsbewerber, der erst im November seine Kandidatur verkündet hatte, hat die ersten Vorwahlen der Demokraten in Iowa und New Hampshire ausgelassen. Er will erst zum sogenannten Super-Dienstag am 3. März einsteigen, bei dem in 14 Bundesstaaten abgestimmt wird. (AFP/dh)

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