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Ob Spot die Last einer Rikscha ziehen kann?(Bild: Tested.com)

Adam Savage nutzt Roboterhund Spot als Zugtier

Statt nur Kameras zu tragen, zieht der gelbe Roboter Spot auch Rikschas. Der ehemalge Mythbusters-Moderator Adam Savage testet die Maschine und findet heraus, dass sie vielseitiger ist, als gedacht. Allerdings ist dafür einiges an Bastelarbeit und die Hilfe der Entwickler von Boston Dynamics vonnöten.

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Der Lastenroboter Spot ist eines der ersten kommerziell erhältlichen Produkte von Boston Dynamics. Der ehemalige Mythbusters-Moderator und Bastler Adam Savage hat zusammen mit einigen Entwicklern des Unternehmens die vierbeinige Maschine ausprobiert und als eine Art mechanisches Zugtier benutzt. Normalerweise soll Spot Gegenstände auf dem Rücken tragen und diese in für Menschen gefährliche Gegenden transportieren. Das können Sensoren oder Kameras sein. Für das Ziehen eines Wagens ist der Roboter eigentlich nicht ausgelegt.

Savage hat sich vor dem Test seine eigene Rikscha im viktorianischen Stil gebaut: einen Zugwagen auf zwei Rädern. Passagiere nehmen direkt über der Achse Platz. In der Theorie sollte Spot das auf der Deichsel liegende Gewicht also unterstützen. Die Maschine kann maximal etwa 12 kg tragen. "Sobald man den Gleichgewichtspunkt erreicht, ist sie ziemlich leicht. Es sollte ein Gewicht sein, welches Spot tragen kann.", sagt Boston-Dynamics-Ingenieur Seth Davis beim Hochheben der Rikscha. Er unterstützt Savage bei seinem Projekt.

Savage hat sich für die Verbindung mit Spot ein Kugelgelenk gebaut und dieses an die Montageschiene des Roboters geschraubt. Das ist notwendig, da die Maschine sich selbstständig dreht und neigt. Eine starre Verbindung könnte Spots Bewegung beeinträchtigen. Die zwei Aluschienen sind die Hauptbefestigungsschnittstelle, an der Nutzer ihre Last anbringen können. Auf dem Rücken des Roboters ist unter einer schwarzen Abdeckung zudem ein Zugang für Datenübertragungen verbaut.

Parameter in der Software anpassen

"Der Roboter funktioniert viel besser, wenn er die Kräfte versteht, die auf ihn einwirken", sagt Davis. Per Software können solche Parameter übergeben werden. Denn Menschen geben zwar mit einer Fernsteuerung die Richtung vor, in die sich der vierbeinige Roboter bewegt, eine auf der Plattform verwendete Software steuert jedoch, welche Muster er für eine bestmögliche Vorwärtsbewegung verwendet.

Später wird deutlich, dass dies tatsächlich einen Unterschied macht. Spot ist im ersten Test in der Lage, die Rikscha und Adam Savage als Fahrgast zu tragen und langsam zu ziehen. Bei kleinen Steigungen allerdings kommt der Roboter ins Schwanken. Das Entwicklerteam hat deshalb einige Justierungen in der Software vorgenommen. Interessant: Spot kann damit nicht nur schneller einen Hügel hinaufklettern, er ändert dabei auch seine Schrittfrequenz und seine Körperhaltung. Zum Test hat das Team den Roboter auch vom Weg abkommen und über weichen Boden laufen lassen. An dieser Stelle ist er an seine Grenzen gelangt.

Adam Savage will mit Spot weitere Experimente durchführen. Die Videos laden er und sein Team von Tested.com auf Youtube und auf der eigenen Webseite hoch.