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Liverpool-Coach Jürgen Klopp hatte sich in der Vergangenheit schon oft über die Winterpausen-Regelung in der Premier League echauffiert. © picture alliance / Andreas Geber

Premier League Inside: Deshalb ist die Winterpause in England eine Farce

Die neue Winterpause in der Premier League macht allenfalls das Fernsehen glücklich. Denn: Im englischen Terminplan ist für eine derartige Unterbrechung eigentlich kein Platz, meint SPORTBUZZER-Kolumnist Hendrik Buchheister. 

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Der englische Fußball hat in der jüngeren Vergangenheit allerhand Neuerungen erlebt, die nicht funktionieren wie gewünscht. Der Videobeweis, der seit dieser Saison in der Premier League zum Einsatz kommt, stiftet an jedem Wochenende Verwirrung bei Fans, Spielern und Trainern.

Das vor zwei Jahren gestartete Experiment mit der verkürzten Transferphase wurde gerade wieder eingestellt, weil die Vereine der reichsten Liga der Welt erkannt haben, dass sie sich damit gegenüber der Konkurrenz in Spanien, Italien oder Deutschland selbst schwächen. Und auch die neue Winterpause in der Premier League ist eine Farce, die dringender Überarbeitung bedarf, wenn sie eine Zukunft haben soll.

Die Engländer haben sich lange gegen eine Unterbrechung im Spielplan gesträubt. Weil aber vor allem ausländische Trainer wie Jürgen Klopp oder Pep Guardiola Sturm laufen gegen die Überlastung ihrer Profis und zudem die Chancen der heimischen Nationalmannschaft bei Turnieren im Sommer erhöht werden sollen, hat sich die Liga auf einen Kompromiss eingelassen, der in dieser Saison zum ersten Mal zur Anwendung kommt.

Kompromiss schon deshalb, weil die Winterpause keine richtige Pause ist. Es wird einfach nur ein Spieltag gestreckt, nämlich der laufende. Der eine Teil der Partien fand am vergangenen Wochenende statt, der andere Teil ist für dieses Wochenende geplant. Damit soll jedem der 20 Premier-League-Teams rund zwei Wochen Freizeit gewährt werden. Zumindest in der Theorie.

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Winterpause ist ein einziges Durcheinander

Allerdings mussten gleich mehrere Mannschaften in der Winterpause zum Wiederholungsspiel im FA-Cup antreten. Klopps Boykott der Partie gegen den Drittligisten Shrewsbury Town machte die meisten Schlagzeilen, doch auch Tottenham, Southampton und Newcastle hatten weniger Zeit zur Erholung als geplant. 

Die Winterpause der Premier League ist ein großes Durcheinander. Das liegt daran, dass im englischen Terminplan im Grunde keine Platz dafür ist – und keine der beteiligten Parteien Abstriche machen möchte.

Einziger Gewinner des Kompromisses: das Fernsehen

Für die Liga sind die traditionellen Termine über Weihnachten (“Boxing Day”) und den Jahreswechsel unantastbar. Der Verband (FA) und die Vereinigung der Spielklassen zwei bis vier (EFL) bestehen auf die Wiederholungsspiele im FA-Cup und auf den Ligapokal. Und weil sich die internationalen Verbände immer mehr Wettbewerbe einfallen lassen, ist nicht erkennbar, wie die Premier League ihren Mannschaften künftig eine anständige Pause gewähren will.

Die aktuelle Lösung macht jedenfalls niemanden glücklichaußer das Fernsehen. Durch die Staffelung eines Spieltags auf zwei Wochenenden wird gewährleistet, dass die TV-Stationen ihrer zahlenden Kundschaft ununterbrochen Premier-League-Fußball zeigen können. Alles andere wäre ja auch wirklich unvorstellbar.

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