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Rund 200 Aktivisten blockieren das Gebäude von Uniper im Düsseldorfer Medienhafen.Foto: OH
Umwelt-Protest

Düsseldorf: Umweltaktivisten besetzen Uniper-Zentrale

Düsseldorf.  200 Aktivisten besetzen die Uniper-Zentrale in Düsseldorf. Sie kippten eine Tonne Kohle vor das Gebäude. Protest richtet sich gegen Datteln IV.

Aktivisten der Umweltgruppe Extinction Rebellion (XR) bereiteten der deutschen Uniperzentrale in Düsseldorf am Valentinstag ein besonderes „Geschenk“: 200 Aktivisten des Bündnisses blockieren derzeit die Straße vor der Uniperzentrale an der Holzstraße im Medienhafen. Sie schütteten eine Tonne Steinkohle vor die Zufahrt des Konzerns.

Die Aktion, die unter dem Motto „Stop! In the name of love“ steht und um 9.30 Uhr startete, richtet sich gegen den Ableger der finnischen Firma, die laut dem Bündnis zuletzt mit der Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln IV das Versagen der deutschen Klimapolitik bestätigt habe. Die Gruppe hatte Mitte Januar auf sich aufmerksam gemacht, als sich Aktivisten im Landtagsgebäude festgeklebt hatten.

Kohle soll im Ausland unter menschenverachtenden Umständen geschürft worden sein

„Wir fordern Uniper dazu auf, die lebensfeindlichen Geschäftspraktiken, die mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergehen, zu stoppen. Mit dieser Aktion handeln wir im Namen der Liebe und fordern den Konzern auf, die Kohleverstromung zu beenden,“ sagt Umweltaktivistin Sara aus Münster.

Die Steinkohle für Datteln IV stamme laut XR unter anderem aus Russland, Südafrika und Kolumbien. Gerade die Kohle, aus den Kohlengebiete in Kolumbien, werde durch Vertreibung oder Ermordung der ansässigen Bevölkerung erschlossen, heißt es von dem Bündnis.

Polizei Düsseldorf ist vor Ort

Auch in Russland und Südafrika könne die Kohle nur durch lebensgefährliche Einsätze der Arbeiter gewonnen werden. „Datteln 4 und die Aufkündigung des Kohlekompromisses zeigt das Versagen der Regierung und verdeutlicht, dass für sie die kurzfristigen Konzerninteressen wichtiger sind, als ein gesellschaftlicher Konsens und Klimaschutz. Deswegen müssen wir, die Zivilbevölkerung, aktiv werden,“ sagt Norman Schumann aus der Ortsgruppe Bochum.

„Die Polizei ist vor Ort“, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage unserer Redaktion. Die Lage sei ruhig, mehr Informationen könne man derzeit noch nicht geben.

Wir aktualisieren diesen Bericht fortlaufend