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Lange Sitzzeiten, schlechte Haltung und wenig Schlaf? Wie gesund sind eSportler? © Blizzard

Wie fit sind eSportler? Studie liefert erstaunliche Ergebnisse

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Fabian Sieroka 14.02.2020 / 11:35 Uhr Lesedauer: 3 Minuten

München - Die Sporthochschule Köln untersucht in einer Studie Fitness, Schlafverhalten und Stress von eSportlern. Die Ergebnisse erscheinen dem Laien durchaus überraschend.

Leben eSportler ungesund?

Die Sporthochschule Köln hat eine Anschlussstudie zu der bereits im Vorjahr ausgeführten Untersuchung des Gesundheitszustandes von eSportlern veröffentlicht.

Zusammenfassend attestiert die Studie den eSports-Profis und Amateuren aus der Stichprobengruppe eine gute Gesundheit. Dennoch gibt es noch einige Verbesserungsmöglichkeiten.

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Eckdaten der Studie

Aus der betrachteten Gruppe von 1.214 eSportlern aller Leistungsstufen geht hervor, dass der durchschnittliche eSportler männlich (88 Prozent der Befragten) und 23 Jahre alt ist. 

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Lediglich 8,9 Prozent verfügen über keinen oder "nur" einen Hauptschulabschluss, die verbleibenden Teilnehmer schlossen mindestens die Realschule ab. Mehr als die Hälfte besitzen ein Abitur oder sogar einen Studienabschluss. Der durchschnittliche Body-Mass-Index (BMI) liegt bei 24,8 kg/m². Damit liegen sie noch im Rahmen eines "normalen" BMI, der laut WHO zwischen 18,5 und 25 sei.

Gespielt wird im Schnitt 6,5 Stunden am Tag. Hinzu kommen weitere Medien, wie Live-Streaming oder Messenger-Dienste. Ein Teil dieses Konsums erfolgt auch parallel, zum Beispiel über zweite Bildschirme oder das Smartphone.

Fit wie ein eSportler

Nur 88 der 1.214 Befragten gaben eine weniger gute oder schlechte Gesundheit an. Damit fühlen sich 92,8 Prozent fit. Und das trotz langer Sitzzeiten vor diversen Bildschirmen.

Dieses Ergebnis korreliert mit den Angaben über die Bewegung. Insgesamt 80 Prozent erfüllen die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation von mindestens 2,5 Stunden pro Woche, im Durchschnitt sind alle Teilnehmer sogar über 8 Stunden in der Woche aktiv. 

Zum Vergleich: nur 42,6 Prozent der Frauen und 48 Prozent der Männer in der deutschen Bevölkerung erfüllen die genannte minimale Empfehlung.

In Bezug auf das Schlafverhalten ergab sich, dass viele eSportler sehr spät ins Bett gehen, die durchschnittliche Schlafdauer aber dennoch bei 7,4 bis 8,3 Stunden liegt.

Kaum psychische Probleme

Bei der Frage nach dem Stresslevel ergab sich, dass über die Hälfte der Teilnehmer wenig bis keinen Stress verspüren.

Auch das psychische Wohlbefinden liegt in einem positiven Bereich, hat aber wie alle anderen Punkte noch Luft nach oben. Zeit mit Freunden wird "oft" oder "immer" verbracht. Darin eingeschlossen ist die Interaktion online wie offline. Einen Zusammenhang zwischen der Psyche und sozialen Kontakten sieht die Sporthochschule Köln als gegeben an.

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Unter dem Strich geht es den eSportlern also fast schon überraschend gut. Die gängigen Vorurteile ließen andere Ergebnisse vermuten. Wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht wird, können sich die guten Werte noch weiter verbessern. Die fortschreitende Professionalisierung und die Akzeptanz des eSports als Breitensport könnten daran entscheidenden Anteil haben.

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