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Margitta Sawall (63) aus Geithain in Sachsen ist seit zwei Jahren Rentnerin. Jetzt hat sich mächtig Ärger wegen eines Abfluss-Rohres. BILD sprach mit Ihr beim „BILD kämpft-Tag“ in LeipzigFoto: Anne Weinrich
Arme Rentnerin hat Abfluss-Ärger

Ich soll 4453 Euro zahlen – meine Nachbarn viel weniger

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Wie ungerecht ist das denn?

Rentnerin Margitta Sawall (63) kriegt pro Monat 850 Euro Rente. Im letzten Jahr flatterte Ihr eine Horror-Rechnung ins Haus, die für schlaflose Nächte sorgt. So soll für einen simplen Schmutzwasser-Anschluss 4453,54 Euro zahlen. Was die Seniorin auf die Palme bringt: Alle ihre Nachbarn sind mit nur 1000 Euro dabei.

Eine verrückte Story aus Geithain bei Leipzig: Margitta (seit zwei Jahren Rentnerin) hat ein bescheidenes Einfamilienhaus, das ihr gehört. Doch das war's auch schon mit dem Reichtum. Bislang leitete die ganze Siedlung Abwässer in private Klärgruben ein. Der Versorgungsverband Grimma-Geithain kündigte den Bau eines Abwasserkanals an. So weit, so modern.

Doch jetzt wird's kompliziert. Die Nachbarn müssen rund 1000 Euro für den Anschluss ans öffentliche Netz zahlen, Margitta mehr als das Vierfache. Eine Bauzeichnung gibt Aufschluss zum Anschluss-Ärger: Die Baufirma verlegt ihre Leitung in einem Bogen. Das bedeutet: Die Rentnerin muss 13,30 Meter Rohr zahlen. So kommt die Rechnung von 4453,54 Euro zustande.

Die Rentnerin verzweifelt: „Das kann ich mir nicht leisten. Warum ist das so ungerecht?“

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Deutlich zeigt diese Bauzeichung, wo das Problem liegt. Der Versorgungsverband verzichtete auf die Weiterführung des Hauptkanals (hier durchgestrichen), sondern führte die Leitung in einem Bogen zu dem EinfamilienhausFoto: Privat

BILD bittet den Versorgungsverband Grimma-Geithain (VVGG) um eine Stellungnahme und fragt nach der Ungleichbehandlung. Die schriftliche Antwort an BILD: „Der neue Grundstücksanschluss weicht dabei nur unwesentlich von der Länge und dem Verlauf des alten Anschlusses ab, der ebenfalls in einer Art Bogen verlegt werden musste. Für den Anschluss gab und gibt es keine Alternative, da das Grundstück von Frau Sawall das letzte in der Straße ist und dessen Entwässerung deshalb nur über den dort verfügbaren Schacht erfolgen kann.“

Die Rentnerin: „Die hätten doch den Hauptkanal verlängern können. Dann hätte mein Abzweig weniger gekostet. Ich habe doch Widerspruch eingelegt, aber niemand antwortete mir. Einen Anwalt kann ich mir leisten.“

Einen Kompromiss lehnt der Versorger (noch) ab.

Und warum gab es kein Feedback auf die Widersprüche? Die Antwort von VVGG-Sprecherin Sylke Hermann: „Frau Sawall hat die Briefe unserem Projektleiter persönlich übergeben. Auf dem Postweg sind uns diese Schreiben nicht zugestellt worden, die Dokumente verfügen über keinen Adressaten.“

Wird die Not der Seniorin etwa nicht ernst genommen? BILD bleibt dran!

Fühlen sie sich auch ungerecht von einer Behörde behandelt? Schreiben Sie an sparfochs@bild.de