Hurrikanartiger Orkan braut sich vor Europa zusammen - Wetter am Sonntag wird extrem
Wetter spielt verrückt
by Veronika ArnoldDas Wetter spielt verrückt: Vor Europa hat sich ein rekordverdächtiger Orkan gebildet. Er erreicht am Sonntag auch Deutschland - mit einem extremen Nebeneffekt.
- Das Sturmtief Sabine ist über Deutschland hinweg gefegt, doch das Wetter fährt weiter Achterbahn.
- Die Folgen der Orkanböen waren: Verletzte Menschen, Zug- und Flugausfälle und geschlossene Schulen, etwa in ganz Bayern*.
- Der sogenannte Jetstream sorgt für die nächste Sturmfront - Orkan Victoria kommt!
Update 9.45 Uhr: Meteorologen blicken mit Spannung vor die Tore Europas - da braute sich etwas zusammen. In einer Prognose für den Weather Channel heißt es, Sturmtief Victoria könnte Rekordwerte erreichen. Durch die Mitwirkung des Jetstreams verwandelt sich Sturm Victoria in einen Orkan und kommt über dem Atlantik auf Spitzenwinde von bis zu 220 km/h - wie ein Hurrikan! Und er bricht noch (fast) einen weiteren Rekord: Laut Wettermodellen erreicht Orkan Victorie einen Luftdruck von 915 bis 926 Hektopascal. Der niedrigsten Luftdruck, der jemals außerhalb der Tropen gemessen wurde, betrug 914 Hektopascal!
Die gute Nachricht: In Deutschland wird es nicht so heftig! Zwar erreicht Sturmtief Victoria auch Deutschland am Sonntag, aber „von einer schweren Sturmlage wie bei Orkantief Sabine ist aus heutiger Sicht keinesfalls die Rede“, beruhigt Diplom-Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst auf Bild-Anfrage. „Dennoch werden die Bewohner im Nordwesten Deutschlands die Ausläufer von Victoria zu spüren bekommen.“ Bis zu 100 km/h sind im Norden Deutschland drin - es wird also schon ziemlich stürmisch!
Der extreme Nebeneffekt der außergewöhnlichen Wetterlage: Es wird sehr mild! Am Sonntag sind im Süden schon 15 Grad drin, am Sonntag sogar bis zu 20 Grad! Und das Mitte Februar...
Deutschland-Wetter: Ausläufer von Sabine im Süden noch spürbar
9.27 Uhr: Der vorige Monat war nach Angaben der US-Wetterbehörde NOAA der weltweit wärmste Januar in ihrer 141-jährigen Messreihe. Damit setzt sich ein Trend der Erwärmung aus den vergangenen Jahren fort: Vier der wärmsten Januar-Monate wurden seit 2016 gemessen, die zehn wärmsten seit 2002, wie die Behörde am Donnerstag (Ortszeit) weiter mitteilte. Die globale Temperatur habe 1,14 Grad Celsius über dem Januar-Durchschnitt des 20. Jahrhunderts von 12,0 Grad gelegen. Die Temperatur sei sehr knapp über dem bisherigen Januar-Höchstwert aus dem Jahr 2016 gewesen.
Update, 14. Februar, 07.23 Uhr: Auch heute - vier Tage nachdem „Sabine“ zugeschlagen hat, windet es im Süden Deutschlands noch immer heftig. Der DWD warnt für Teile im Süden Baden-Württembergs und Bayerns vor starken Windböen. Diese werden zwar mit etwa 60 km/h nicht mehr die Stärke der Windböen am Wochenende erreichen, aber ungemütlich wird es dennoch. In Alpennähe kann der Wind allerdings noch stärker ausfallen. Bis zu 100 km/h können hier an Windgeschwindigkeiten erreicht werden.
20 Grad! Das Wetter in Deutschland fährt weiter Achterbahn
Update, 13. Februar, 13.43 Uhr: Grillfans könnte es am Sonntag in den Fingern jucken. Am Rhein sind Temperaturen bis 20 Grad drin. Allerdings bringt sich dann schon das nächste Sturmtief schon in Stellung: Victoria - soll es heißen. Und das trifft besonders den Norden.
An der See sind wieder Orkanböen bis 140 km/h möglich, warnen Wetterportale. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet jedoch, dass Sturmtief Victoria aktuell nicht mit Orkan Sabine vergleichbar ist. Kleine Überraschungen wären jedoch möglich.
Schon am Donnerstag drohen kräftige Gewitter mit großem Hagel, schwere Sturmböen und Starkregen. In Bayern, Rheinland-Pfalz sowie Baden-Württemberg kann es ziemlich stürmisch werden. Ein kleiner Trost: Am Freitag gibt es ein kleine Verschnaufspause - ein Zwischenhoch setzt sich durch.
Neue Sturmtage in Deutschland: Experten verschärfen Warnung - „erhöhte Orkangefahr“
Update, 12. Februar, 14.15 Uhr: Am heutigen Mittwoch (12.2.) fällt in einigen Teilen Deutschlands nach Orkantief Sabine viel Schnee - auch am Donnerstag (13.2.) soll es nasskalt werden. Dafür sorgt Tief Tomris. Im Norden Deutschlands, wie etwa in Hamburg, bereitet dagegen eine Sturmflut Probleme.
Nachdem es zum Wochenende hin kurz etwas wärmer wird, ist jedoch bereits das nächste Unwetter im Anmarsch - ein weiterer Sturm ist bereits in Sicht. Ob er so stark wie Sabine wird, ist allerdings noch unklar.
„Brisante Wetterlage“: Nächstes Sturm-Extremwetter kommt auf Deutschland zu
Update 12. Februar 2020: Noch ist keine Ruhe in Sicht! Während in Norddeutschland immer noch Sturm herrscht, eine Sturmflut Hamburg erreicht hat und sogar Katwarn ausgelöst wurde, wird es auch im Rest Deutschlands nicht viel ruhiger. Für die kommenden Tage wird stürmisches Wetter erwartet. Am Donnerstag wird es zwar in einigen Landesteilen eine kurze Wetterberuhigung geben, am Sonntag aber kommen laut wetter.net wieder neue schwere Sturm- und Orkanböen nach Deutschland. Zwar klettern die Temperaturen am Wochenende gebietsweise auf 13 bis sogar 16 Grad - aber es werden genauso auch viele Regenfälle erwartet.
Auch zum Anfang der neuen Woche halte laut den Experten von wetter.net die „brisante Wetterlage“ an - mit Sturm- und Orkanböen. Dazu falle besonders in der Mitte und im Norden Deutschlands auch ergiebiger Regen.
Ähnlich die Warnung von wetter.com: Auf dem Atlantik brauen sich ein neues Tief mit ungewöhnlich niedrigem Luftdruck zusammen. Es könne laut aktuellen Prognosen einen ähnlichen Weg einschlagen wie das Orkantief Sabine. Das Portal wetter.com bezeichnet die sich anbahnende Wetterlage als „Supertief“. Deswegen gebe es am Montag eine „erhöhte Orkangefahr“, warnt Meteorologe Alban Burster von wetter.com.
Deutscher Wetterdienst warnt vor Sturmböen in Deutschland
Update 15.31 Uhr: Nach wie vor besteht für ganz Deutschland eine amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Sturmböen. In einigen Orte im Süden und Osten Bayerns besteht dem DWD zufolge weiter eine Unwetterwarnung aufgrund von Orkanböen. Die Warnungen bestehen am Dienstag bis 18 Uhr, in einigen Gebieten auch bis 20 Uhr. Auch am Mittwoch sorgen Ausläufer von Orkantief Sabine für unruhiges Wetter in Deutschland. „Die Unwettergefahr nimmt ab, aber es bleibt stürmisch“, sagte Meteorologe Andreas Friedrich von Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstag in Offenbach. „Erst in der Nacht zum Donnerstag schwächt der Wind ab.“
Laut Vorhersage zeigt sich der Himmel am Mittwoch wechselnd oder stark bewölkt. Es kommt erneut zu Regen-, Schnee- oder Graupelschauern. Dazu gibt es starke bis stürmische Böen. Für Küsten und Hochlagen warnt der DWD sogar vor schwerem Sturm bis hin zu Orkanböen.
Die Höchstwerte liegen bei vier bis neun Grad, in den Bergen bis zwei Grad. Am Mittwochabend lockert es vor allem in der Mitte und im Osten allmählich auf. In der Nacht zum Donnerstag beruhigt sich das Wetter in weiten Teilen, und die Schauer klingen allmählich ab. In höheren Lagen und an der Küste kann es jedoch weiterhin zu schweren Sturmböen kommen.
Wetter in Deutschland: Jetstream sorgt erneut für Orkangefahr in Deutschland
Update vom 11. Februar 2020, 8.34 Uhr: Die Kaltfront von Orkantief Sabine hat Deutschland verlassen, das stürmische Wetter bleibt uns aber erhalten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen stürmisch bleibt. Am Dienstag sei mit Schauern sowie mit stürmischen Böen und Sturmböen zu rechnen. Im Alpenvorland und in Hochlagen sind demnach sogar orkanartige Böen möglich. Die Nordseeküste stellte sich auf Sturmfluten ein.
Noch heftiger soll es allerdings bis zum Wochenende werden. Dann nehmen die Windböen erneut ordentlich an Fahrt auf. Grund dafür ist der sogenannte Jetstream, der sich über dem Atlantik ab Freitag erneut auflädt. „Ein Jetstream oder Strahlstrom stellt ein schmales, bandartiges Starkwindfeld in der Troposphäre oder Stratosphäre dar, das durch hohe vertikale und horizontale Windgeschwindigkeitsscherungen charakterisiert wird und ein Geschwindigkeitsmaximum oder mehrere Geschwindigkeitsmaxima aufweist“, erklärt der DWD auf seiner Homepage.
Auch Wetter-Experte Jörg Kachelmann sieht Sturm-Potenzial durch den Jetstream.
Video: Was ist ein Jetstream und wie entsteht das Starkwindfeld?
Orkangefahr noch nicht gebannt: Nächste Sturmfront und extremes Wetter schon in wenigen Tagen
Unsere Erstmeldung vom 10. Februar: Offenbach - Wer nach den Sturm- und Orkanböen der vergangenen Stunden auf eine Verschnaufpause in Sachen Wetter gehofft hat, muss enttäuscht werden. Auch wenn sich Tief „Sabine“ inzwischen über Norwegen befindet, bleibt es stürmisch in Deutschland. Nach einer nur sehr kurzen Beruhigung am Montagnachmittag im Westen nehme am Abend und in der Nacht zum Dienstag der Wind von Frankreich und Belgien her erneut kräftig zu, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Dabei seien Sturmböen mit Geschwindigkeiten von 80 bis 100 Kilometern in der Stunde möglich, hieß es. Auch schauerartige Niederschläge, teilweise mit Gewittern wurden erwartet.
Hier informieren wir über die aktuelle Lage nach Sturmtief Sabine in Deutschland.
Nach Sturmtief Sabine: So wird das Wetter in den kommenden Tagen
Ungemütlich soll es auch am Dienstag und Mittwoch bleiben. Bei Höchsttemperaturen zwischen vier und zehn Grad muss am Dienstag mit Regen- und Graupelschauern gerechnet werden, in den Mittelgebirgen in Höhen oberhalb von 300 bis 400 Metern auch mit Schnee. Auch einzelne Gewitter ziehen immer wieder durchs Land, vor allem an der Nordsee. Zeitweise könne es auf den Straßen glatt werden, hieß es. Dazu bleibe es weiterhin windig bis stürmisch, vor allem in Schauernähe sowie im Norden kann es auch noch einzelne Sturmböen geben. Auch an den Küsten bleibt es durchweg stürmisch.
Sturmtief Sabine wütet über Deutschland - Einsatzkräfte im Dauereinsatz
Am Donnerstag hingegen soll es zunächst trocken bleiben, im Ostteil Deutschlands kann es auch längere sonnige Phasen geben. Von den Mittagsstunden an ziehen dann von Westen kommend allerdings wohl erneut Regenwolken durchs Land. Weitere Stürme werden in den Folgetagen derzeit nicht ausgeschlossen.
Orkangefahr noch nicht gebannt - Nächste Sturmfront steht bevor
Dass die Sturmfront noch nicht überstanden ist, bestätigt auch Meteorologin Corinna Borau von wetter.com. Auch wenn sich die Wetterlage im Norden Deutschlands bereits beruhigt, sei die Sturmgefahr ihren Erwartungen zufolge noch nicht gebannt. Vor allem bis zum Wochenende könnte die Gefahr für Orkanböen wieder ansteigen. Sturmböen prophezeit auch der DWD für Samstag und Sonntag.
Insgesamt wird demnach außerdem extrem ungemütliches Wetter mit stärkeren Regenschauern und Gewittern vorhergesagt, in höheren Lagen auch Schnee.
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Das Sturmtief hatte auch zu einem Verkehrschaos geführt. Die Deutsche Bahn hatte den bundesweiten Fernverkehr sowie den Regionalverkehr in Bayern eingestellt. Auch etliche Flüge mussten annulliert werden. Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste hatten auf Deutschlands Straßen für Behinderungen geführt.
In vielen deutschen Schulen musste der Unterricht ausfallen, etwa in Bayern*, etlichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sowie in Hessen, Niedersachsen und Bremen.
va/dpa
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