https://www.ndr.de/sport/handball/flensburg4938_v-contentxl.jpg
Das Hinspiel entschieden die Flensburger um Michel Jurecki souverän für sich.

Flensburg: Gestresst zur norwegischen Handball-Party

by

Durch den knappen Sieg in Zagreb hat sich die Lage für die SG Flensburg-Handewitt deutlich entspannt. Am Einzug ins Achtelfinale bestehen nur noch minimale Zweifel. Das Aus ist nur möglich, wenn der deutsche Meister am Sonnabend um 17.30 Uhr bei Elverum Handball eine höhere Schlappe als 19:26 - so deutlich hatte er das Heimspiel gegen den norwegischen Titelträger gewonnen - kassieren sollte und auch in den beiden abschließenden Partien leer ausgeht. Gleichzeitig müsste Elverum die volle Ausbeute einfahren. In der Summe ein absolut unwahrscheinliches Szenario.

Kurzum: Für die Flensburger geht es in der Staffel A um die Platzierung, nach der sich der Achtelfinal-Gegner ergibt. Rang vier ist für die SG noch denkbar, Position fünf wahrscheinlich, Platz sechs nicht ausgeschlossen.

Flensburg muss ohne Quartett auskommen

Die Rahmenbedingungen der Reise sind allerdings alles andere als günstig.

Bereits am Freitagvormittag brach der SG-Tross gen Norden auf, nachdem erst am Donnerstagabend ein schwerer Arbeitssieg gegen Schlusslicht HSG Nordhorn-Lingen für eine nachdenkliche Stimmung gesorgt hatte. "Man geht mit vielen kleinen Zielen in ein Spiel, aber leider haben wir nicht viele davon umgesetzt", kritisierte SG-Coach Maik Machulla. "Irgendwann kommt der Tag, an dem man es nicht mehr schafft und man enttäuscht und ratlos in der Kabine sitzt."

Ein weiteres Manko: Gleich vier Spieler müssen ersetzt werden. Kreisläufer Simon Hald (Kreuzbandriss), Linkshänder Magnus Röd (Haarriss im Fuß) und Rechtsaußen Lasse Svan (Schulter) fallen noch länger aus. Bei Linksaußen Hampus Wanne (Fuß-OP) hatte man in diesen Tagen auf ein Comeback gehofft. Dann musste der Schwede doch einen Rückzieher machen.

Elverum peilt Zuschauer-Rekord an

Der norwegische Kontrahent möchte die Euphorie der Europameisterschaft nutzen, bei der die norwegische Nationalmannschaft Bronze gewann, und zieht nach Lillehammer, in die Olympiastadt von 1994. Ende September war Elverum schon einmal in die "Håkons Hall" ausgewichen. Gegen Paris Saint-Germain kamen 12.377 Fans und stellten damit einen neuen Besucherrekord im norwegischen Handball auf. Der soll nun gebrochen werden. Die Nachfrage nach Tickets beflügeln sollen auch die vier norwegischen Spieler der SG: Torwart Torbjörn Bergerud, Spielmacher Göran Johannessen und Linksaußen Magnus Jöndal werden in der Stammsieben stehen, während der verletzte Röd derzeit ohnehin in Norwegen weilt, da er dort die erste Phase seiner Reha absolviert. "In Norwegen ist fast jeder gegen Elverum, der nicht für diesen Verein spielt", verrät Bergerud eine besondere Rivalität.