So werden Geschwister zu Freunden: Geschwisterrivalität vermeiden: Hilfreiche Tipps für Eltern
by FOCUS OnlineWenn ein zweites Kind geboren wird, kann das innerhalb der Familie schnell zu einer Geschwisterrivalität führen. Warum Kinder Neid auf ihre Geschwister empfinden und was Du dagegen tun kannst, liest Du in diesem Artikel.
Ursachen für Geschwisterrivaliät
Kinder brauchen die Aufmerksamkeit ihrer Eltern. Muss diese mit einem oder mehreren Geschwistern geteilt werden, kann das schnell zur Frust beim Nachwuchs führen. Dies ist jedoch ein ganz natürlicher Prozess:
- Kinder müssen erst lernen, wie man richtig mit dem Gefühl der Eifersucht umgeht. Dies dauert einige Jahre. Darum ist es ganz normal, wenn immer wieder gegenseitige Neidgefühle auftreten.
- Darüber hinaus ist Eifersucht sogar ein evolutionär geprägter Schutzmechanismus. Die eigenen Eltern werden von einem Kind als Besitz betrachtet. Diesen möchte es nicht verlieren, darum wird er auch gegen die eigenen Geschwister geltend gemacht und verteidigt.
- Beim Zusammenleben mit Geschwistern wird täglich der Umgang mit Eifersuchtsgefühlen geübt. Darum sind Menschen, die mit Geschwistern aufgewachsen sind, meist auch später noch sozialer und eher dazu bereit, Dinge zu teilen.
- Besonders groß ist die Geschwisterrivalität meist bei Kleinkindern. Je größer der Altersunterschied zwischen den Geschwistern ist, desto geringer ist meist die Eifersucht. Dies liegt daran, dass die Interessen dann meist verschiedenartig sind.
- Befindet sich ein Kind in der Pubertät, kann das Gefühl von Eifersucht noch einmal stärker werden, da das Gefühlsleben in dieser Zeit verrückt spielt. Gleichzeitig kann das Geschwisterkind aber auch als enger Vertrauer wahrgenommen werden.
- Unter Erwachsenen besteht meist keine Geschwisterrivalität mehr, sondern Geschwisterliebe. Erwachsene wissen es meist wertzuschätzen, dass es eine Person gibt, der sie sich anvertrauen können.
Das kannst Du dagegen tun
Auch wenn Geschwisterrivaliät ein natürliches Verhalten ist, solltest Du darauf achten, dass die Eifersucht nicht ausufert. Zudem kannst Du die Bindung zwischen Deinen Kindern fördern:
- Besonders Neugeborene brauchen viel Pflege. Kommt ein Geschwisterkind auf die Welt, braucht dieses die ersten Monate fast rund um die Uhr Aufmerksamkeit. Es ist verständlich, dass sich Geschwister dann schnell benachteiligt fühlen.
- In dieser Phase bleibt Dir nichts anderes übrig, als die Arbeit gut aufzuteilen. Das heißt: Mal kümmert sich die Mutter um das Neugeborene und der Vater um die Geschwisterkinder, dann wird gewechselt. Haushalt und andere Dinge müssen in dieser Zeit zwangsläufig einmal hintenan gestellt werden.
- Wird ein Säugling mit etwa einem Jahr mobiler, greift es langsam in das Spiel der älteren Kinder ein. Hier solltest Du darauf achten, dass das ältere Kind Verständnis dafür zeigt. Gut ist es auch, wenn Du als Mutter Deine Kinder zum zusammen Spielen motivierst. Dies gelingt zum Beispiel, indem Du ein Kind aufforderst, dem anderen einen Ball hinzuwerfen und andersherum.
- Achte außerdem immer darauf, dass Du jedem Kind Aufmerksamkeit schenkst. Das ist im Alltag nicht immer zu realisieren, gerade wenn ein Kind gerade Probleme hat. Dann ist es ganz normal, dass Du Dich mit diesem etwas mehr Zeit verbringt. Es sollte aber nicht zum Dauerzustand werden.
- Helfen kann es auch, wenn Du mit Deinen Kindern immer wieder etwas allein unternimmst, während jemand anderes auf die übrigen Geschwister aufpasst. Natürlich sollte jedes Kind genauso viele alleinige Unternehmungen bekommen wie alle anderen.