Als wären sie Kleinkinder! Mann und Frau zoffen sich im Flugzeug
Wendi Williams klappte ihren Sitz nach hinten
Von Paul Hoffmann
New Orleans/Charlotte (USA) - In Flugzeugen sind viele Menschen auf engem Raum beisammen. Dass das zu merkwürdigen Konflikten führen kann, beweist eine Geschichte aus den USA.
Es sollte nur ein zweistündiger Flug von Charlotte nach New Orleans werden, doch schon wenige Momente dienten als Paradebeispiel dafür, dass auch erwachsende Menschen sich wie Kleinkinder aufführen können.
Lehrerin Wendi Williams war auf dem Weg von einer Lehrerkonferenz und wollte es sich im Flugzeug richtig bequem machen, da sie schon lange von Schmerzen und Problemen im Bereich der Halswirbelsäule geplagt ist.
Sie klappte ihren Sitz nach hinten, musste ihn aber sogleich wieder hochstellen, weil der Mann hinter ihr etwas aß. Als sie dann etwas später zum zweiten Versuch ansetzte, hat der Mann laut Metro "ungefähr neun Mal auf meinen Stuhl geschlagen."
Wohl auch aus Trotz blieb Wendi zurückgelehnt sitzen und der Kindergarten begann. Aus dem Schlagen auf den Sitz wurde jetzt ein monotones Rütteln.
Wütend startete sie eine Videoaufnahme, die inzwischen über eine halbe Million Klicks auf Twitter hat.
Stewardess verdrehte die Augen
Auf dem Video ist zu sehen, wie der Mann in rücksichtsloser Weise an ihrem Sitz rüttelt. Allerdings ist auch zu sehen, dass er in der letzten Reihe an einer Wand sitzt und durch Wendi ziemlich eingeengt wird.
Darauf bei Twitter angesprochen, antwortete die vor Wut schäumende Frau: "Hast du das Video gesehen? Er hatte einen heruntergeklappten Tisch und seine Knie waren nicht in seiner Brust, obwohl ich wünschte, sie wären es jetzt."
Na ja, über die Definition von Platz lässt sich wohl streiten... Anstatt sich ein Stück vorzulehnen und den Konflikt damit ein bisschen zu entschärfen, ging die Lehrerin jetzt vollständig auf Konfrontationskurs.
Sie beschwerte sich bei den Flugbegleitern von American Airlines, die allerdings nicht die gewünschte Reaktion zeigten:
"Als sie (eine Stewardess) kam, verdrehte sie Augen. [...] Sie sagte ihm, dass es auf seinem Platz eng sei und brachte ihm einen Rum. Und zu mir meinte sie, dass ich das Video löschen muss."
Doch das ließ sich Wendi natürlich nicht gefallen: "Ich habe sie nach ihrem Namen gefragt und sie hat mir eine Verwarnung wegen einer Fluggaststörung ausgestellt."
Nur das FBI kann helfen
Und auch nach der Landung konnte Williams partout nicht Ruhe geben. Allerdings schmetterte auch der Kundenservice an Land ihre Beschwerde ab:
"Anscheinend muss ich mich wirklich an das FBI wenden, um eine Lösung zu finden. Die Fluggesellschaft erkennt kein Verschulden, auch wenn sie sich entschuldigt hat und meinte, das was passiert ist, sei falsch."
Während die Airline das Problem "untersucht", sollten sich der Mann und Wendi ernsthaft über ihr Verhalten nachdenken. Vielleicht hätte eine freundliche Bitte oder ein etwas weiter hochgestellter Sitz das Problem schon gelöst.