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Mats Hummels spielt seit vergangenem Sommer wieder für den BVB

Die besten Innenverteidiger der Bundesliga

Zugegeben: Es gibt dankbarere Jobs im Fußball als den des Innenverteidigers. Sie sorgen offensiv selten für Aufsehen und wenn sie dennoch im Mittelpunkt stehen, dann oft wegen verschuldeter Gegentore und schlechter Leistungen.

Dennoch sind sie natürlich unverzichtbarer Teil einer Mannschaft. Nicht nur, weil sie für das Verhindern von Gegentreffern zuständig sind, sondern weil sie als zentrale Spieler meistens auch eine wichtige Führungsrolle einnehmen.

sport.de zeigt, wer die besten Abwehr-Recken der Liga sind.

Mats Hummels (BVB)

Auch wenn der Weltmeister von 2014 etwas in die Jahre gekommen ist, gehört er noch längst nicht zum alten Eisen. Das stellt der 31-Jährige in der aktuellen Saison unter Beweis. Nach der Ausbootung aus dem DFB-Team und dem Ende seiner Zeit beim FC Bayern wurde Hummels von einigen Kritikern bereits abgeschrieben. Doch der Routinier gab die Antwort auf dem Platz und avancierte nach seinem Wechsel zurück zum BVB direkt zum unangefochtenen Abwehrchef.

"Mats gibt auf dem Platz mit den Ton an, führt das Team von hinten heraus und hat bis jetzt starke Leistungen gebracht. Er war vom ersten Moment an da und sich seiner Rolle bewusst", schwärmte Sebastian Kehl, Leiter der Dortmunder Lizenzspielerabteilung, kürzlich gegenüber "t-online".

Hummels Übersicht und seine Spieleröffnung – all das erinnert momentan an scheinbar längst vergangene Zeiten. Doch auch defensiv weiß er zu überzeugen. Hummels gehört zu den Spielern mit den meisten gewonnen Kopfballduellen ligaweit. 

Dayot Upamecano (RB Leipzig)

Was den Franzosen auszeichnet, wurde kürzlich beim torlosen Unentschieden der Leipziger gegen den FC Bayern deutlich. Upamecanos Teamkollege Konrad Laimer war nach der Partie voll des Lobes, ob der Qualitäten des 21-Jährigen: "Er ist noch sehr jung, hat aber einfach alles, was ein sehr guter Innenverteidiger mitbringen muss: Physis, Spieleröffnung, Schnelligkeit, Kopfballstärke. Es gibt fast nichts, was er nicht hat. Wenn er noch weiter an sich arbeitet und nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, kann er ein ganz Großer werden", sagte Laimer gegenüber gegenüber "t-online".

In Leipzig ist Upamecano trotz seines jungen Alters Stammspieler und Stabilitätsanker in einer der besten Abwehrreihen der Bundesliga. Das schlägt sich seit Saisonbeginn auch auf die Sportwetten nieder, die zu RB Leipzig von den Online-Buchmachern angeboten werden.

Er ist eine Art moderner Jérôme Boateng. Dessen Nachfolge beim deutschen Rekordmeister könnte Upamecano Gerüchten zufolge übrigens bereits im kommenden Sommer antreten.

Eines sticht beim Rechtsfuß besonders hervor: Es gelingt ihm trotz seines massigen Körpers zumeist, den Gegner sauber vom Ball zu trennen. In Sachen Verwarnungen gehört "Upa", wie er von seinen Mitspielern genannt wird, zu den fairsten Spielern im deutschen Oberhaus.

Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Auch wenn die Leistungen des 24-Jährigen in der laufenden Saison noch nicht so bärenstark wie gewohnt sind, gewinnt er immer noch mehr als 65 Prozent der Zweikämpfe. Das spricht für sich. Der 1,95-Hühne hat national und international bereits einiges an Erfahrung angehäuft und ist zudem zum anerkannten Nationalspieler gereift. Auch der Bundestrainer erwarte dementsprechend von ihm, dass er mehr Verantwortung übernehme – in den Zweikämpfen, im Spielaufbau und in der Organisation der Abwehr, wie die "Rheinische Post" den Verteidiger zitiert.

Die gestiegene Erwartungshaltung kann als Auszeichnung gewertet werden. Im Team von Jogi Löw darf er die Weltmeister-Nummer fünf des aussortierten Mats Hummels tragen. Als im März 2019 bekannt wurde, dass Tah Hummels zuvor um Erlaubnis gebeten hatte, ob er dessen alte Rückennummer übernehmen dürfe, brachte ihm das viel Respekt ein. Keine Frage, Tah gehört die Zukunft.

Wenn er an seine Leistungen von vor einem Jahr anknüpfen kann, dürfte er zu einem wichtigen Faktor bei der Europameisterschaft im Sommer werden. Um danach dann womöglich eine große internationale Karriere zu starten.

David Alaba (FC Bayern)

Dass der etatmäßige Linksverteidiger in dieser Liste auftaucht, hat einen guten Grund: Im Zuge des Ausfalls zahlreicher Stammkräfte musste Alaba den Großteil der Saison in der Innenverteidigung des FC Bayern aushelfen. Dort verrichtet der Österreicher derart souverän seinen Dienst, dass man meinen könnte, er hätte nie etwas anderes gemacht. Und das alles mit vergleichsweise überschaubaren 1,80 Meter Körpergröße.

Trainer Hansi Flick hat Alaba Ende 2019 sogar zum Abwehrchef ausgerufen. "Ich bin mit ihm total zufrieden, weil er es im Zweikampf gut macht und in Ballbesitz gute Lösungen für die Spieleröffnung hat. Deswegen ist er zurzeit auf dieser Position sehr wichtig", sagte Flick dem "kicker". So wichtig, dass er vielleicht auf absehbare Zeit nicht mehr auf seine angestammte Position zurückkehren wird.

Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach)

Der Schweizer bildet zusammen mit Matthias Ginter das momentan vermutlich beste Innenverteidiger-Duo im deutschen Fußball. Das sieht auch der deutsche Nationalspieler so und verteilt gleich mal ein Sonderlob an Nebenmann Elevdi: "Es macht wahnsinnig viel Spaß mit ihm, er hat enorm viel Qualität, ist noch zwei Jahre jünger als ich", so Ginter in einem Pressegespräch, aus dem "Fohlen Hautnah" zitiert.

Die Statistik unterstreicht Ginters Aussage. Nahezu 95 Prozent von Elvedis Pässen kommen beim Mitspieler an – ein überragender Wert. Dazu gewinnt der 23-Jährige 60 Prozent der Zweikämpfe für sich, und das alles bei nur drei gelben Karten.

Elvedi hat unzweifelhaft großen Anteil daran, dass Gladbach in der Hinrunde die wenigsten Tore aller Bundesligisten zuließ. Und seine beste Zeit dürfte erst noch kommen.