Jedi-Auftrag gestoppt: Amazon erreicht Etappen-Sieg gegen Microsoft
by Nadine Juliana DresslerAmazon hat einen Etappen-Sieg im Streit um einen Regierungsauftrag errungen. Ein US-Bundesrichter verfügte, dass Microsoft die Arbeit an einem Cloud-Computing-Projekt für das Pentagon stoppen muss, bis die rechtliche Auseinandersetzung mit Amazon beendet ist. Es geht dabei um den sogenannten JEDI-Auftrag des Pentagons. Die USA vergibt dabei einen Zehn-Jahres-Vertrag für Cloud-Dienste, der Auftragswert soll insgesamt bei 10 Milliarden Dollar liegen. Amazon hatte sich wie Microsoft um den Auftrag beworben und unterlag. Kurz nach Bekanntgabe der Auftragsvergabe an Microsoft reichte Amazon daraufhin Klage ein, bezeichnete das Verfahren als unlauter und kritisierte die Vergabe als voreingenommen.
Ein Bundesrichter in Washington ordnete nun an, dass Microsoft alle Arbeiten an dem Cloud-Computing-Projekt einstellen müsse. Das Unternehmen wurde angewiesen, die Arbeit so lange einzustellen, bis man eine rechtlich bindende Klärung herbeigeführt hätte.
Hat sich Trump eingemischt?
Der Jedi-Auftrag ist einer der größten Technologieverträge, die das Pentagon je vergeben hat. Amazon galt dabei lange Zeit als Spitzenreiter im Vergabeverfahren, doch dann ging der Auftrag überraschend an Microsoft. Amazon protestierte und sagte, der Prozess sei unfair gewesen. Auch der Grund war für Amazon klar: Da sich Amazon-Gründer Jeff Bezos zu oft offen gegen US-Präsident Donald Trump gestellt hat. Daher gehe man davon aus, dass sich Trump in die Ausschreibung für den Vertrag eingemischt habe, erklärte Amazon schon kurz nach der Vergabe.
Microsoft gab nach der Bekanntgabe des Urteils gegenüber der New York Times an, dass man "enttäuscht über die zusätzliche Verzögerung" sei, aber glaube, "dass wir letztendlich in der Lage sein werden, die Arbeit voranzutreiben, um sicherzustellen, dass diejenigen, die unserem Land dienen, Zugang zu der neuen Technologie haben, die sie dringend benötigen".
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