Holpriger Start von Warcraft 3: Reforged - Umtausch wegen Mängeln möglich?
von Benjamin Gründken - Warcraft 3: Reforged entwickelt sich für Blizzard gerade zum Marketing-Desaster. Spieler klagen nicht nur über Bugs und Performance-Probleme, sie werfen dem Entwickler sogar Betrug vor, weil das Endprodukt im Blizzcon-Trailer gezeigte Inhalte vermissen lässt. Einem Anwalt zufolge könnte man tatsächlich Mängel geltend machen.
Blizzard hat sich mit der Veröffentlichung von Warcraft 3: Reforged ziemlich in die Nesseln gesetzt. Schon zum Launch schossen Meldungen über Bugs und Performance-Probleme wild ins Kraut, mittlerweile werden sogar Betrugsvorwürfe laut. Spieler beziehen sich dabei auf die Blizzcon 2018, auf der noch überarbeitete Zwischensequenzen gezeigt und versprochen wurden. Auch in anderen Punkten weicht das damals Gezeigte vom fertigen Produkt ab. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, fehlen sogar Inhalte des Originals.
Doch kann man deswegen wirklich von irreführender Werbung oder Betrug im juristischen Sinne sprechen? Um diese Frage zu beantworten, haben die Kollegen von der Gamestar mit dem Rechtsanwalt Kai Bodensiek von der Anwaltskanzlei Brehm & von Moers gesprochen und erfahren, dass sich solche Einschätzungen nicht auf die Schnelle treffen lassen.
Laut Bodensiek können öffentliche Werbeaussagen aber sehr wohl von Bedeutung bei der Beurteilung sein, ob ein Produkt wegen eines Mangels zurückgegeben werden darf. Es muss allerdings davon ausgegangen werden können, dass der Verkäufer über die Werbeversprechen im Bilde war. "Soweit man direkt bei Activision Blizzard kauft, ist die Kenntnis der Werbeaussage natürlich kein Problem." Nach Meinung Bodensieks könne man daher von einem Mangel sprechen. Wenn die Abweichungen zu groß sind, gelte das auch bei einem "Nicht final"-Disclaimer.
Blizzard hat zwei Versuche
Folglich stünde jedem ein Umtausch zu, der sich auf die Abweichung beruft. Allerdings verweist der Anwalt auch auf das Recht Blizzards auf Nachbesserung. Dazu habe der Verkäufer zwei Versuche. Ferner sollte man beachten, dass bei Käufen im Internet nicht notwendigerweise deutsches Recht gilt. Auskunft darüber lieferten die jeweiligen AGB des Händlers.
Mehr dazu: Warcraft 3: Reforged - Blizzard beansprucht Urheberrechte an Custom-Games
Im Bericht wird außerdem betont, dass Refunds derzeit kein großes Problem darstellen, Spieler ihr Geld also ohne großes Gewese zurückerhalten. Die kompletten Ausführungen lesen Sie bei den Kollegen der Gamestar. Weiter Meldungen zu Warcraft 3: Reforged finden Sie auf der PCGH-Themenseite. Zuletzt wurde bekannt, dass Blizzard User-generierte Inhalte künftig für sich beansprucht. Wer den Editor zur Erstellung eigener Inhalte nutzt, überträgt Blizzard demnach die Urheberrechte.
Quelle: Gamestar
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