Spektakulärer Fund
Nach „Windloch” schon wieder eine Höhle in Oberberg entdeckt
by Torsten Sülzer- Nach dem Windloch hat der Arbeitskreis Kluterhöhle in Oberberg wieder eine spektakuläre Entdeckung gemacht.
- Die Forscher stießen auf eine Höhle im Ründerother Walbachtal, deren Entstehungsgeschichte ganz anders ist als die des „Windlochs”.
- Die Forscher um „Höhlen-Trüffelschwein” Stefan Voigt fanden auch Erzknollen in der Höhle – die Fossilien auf einigen von ihnen verraten einiges.
Ründeroth - Schon wieder hat Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises Kluterthöhle, im Ründerother Walbachtal eine Höhle entdeckt. Der Zugang befindet sich allerdings hinter einer Garage auf einem Privatgrundstück und wird deshalb nicht bekanntgemacht. Gesichert haben die Forscher den Einstieg trotzdem mit einer Klappe, wie sie auch den Eingang zum Windloch im Mühlenberg verschließt.
So riesig wie jener Jahrhundertfund ist die noch namenlose Neuentdeckung wahrscheinlich bei weitem nicht. Aber schon nach den ersten Besuchen ist Voigt begeistert: Es seien insbesondere die geologischen Gegebenheiten, die die Forscher dort interessieren. Im Höhlenlehm finden sich Erzknollen.
Entstehung der Höhle ganz anders als beim Windloch
„Das ist genau das, wonach die Bergleute in dieser Region im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gesucht haben“, erklärt Voigt. Korrosion hat dazu geführt, dass auf diesen Erzknollen teilweise Spuren von Fossilien zu entdecken sind. Spannend, so Voigt, sei auch die Tatsache, dass die Entstehung der jüngst entdeckten Höhle ganz anders verlaufen sei als beim Windloch.
Und wie kam es diesmal zur Entdeckung? Die Besitzerin des Grundstücks, auf dem der Eingang liegt, hatte sich Ende Dezember an den Arbeitskreis Kluterthöhle gewandt und von der Ahnung berichtet, dass sich unter ihrem Grundstück ein Hohlraum befinden könnte. Im Jahr 1977 war am jetzigen Eingang zu der neuentdeckten Höhle eine Birke umgefallen und hatte den Blick in einen Schacht freigegeben, berichtet Voigt. Damals habe sich aber zunächst niemand hineingetraut, und tatsächlich sei der Schacht auch nach einigen Tagen eingestürzt.
Stefan Voigt: „Trüffelschwein” für Höhlen
„Daraufhin haben wir mit der Suche begonnen“, erklärt Voigt, der schließlich auch fündig wurde und sich einmal mehr den Spitznamen „Das Trüffelschwein“ verdiente. Zunächst ging es von dort zwei bis drei Meter in die Tiefe. Das weitere Vordringen zog diesmal aber größeren Aufwand nach sich.
Weil die Höhle im Locker-Sediment stehe, hätten die Forscher viel sichern müssen. Inzwischen ist der Eingangsbereich bis in vier Meter Tiefe abgemauert und die Forscher haben sich insgesamt acht Meter in die Tiefe gegraben. Dort unten endeten die bisherigen Forschungsexpeditionen in einem relativ großen, etwa drei mal zwei Meter großen Raum. Ende nächster Woche soll dort die Arbeit fortgesetzt werden, sofern das Wetter mitspielt.
Im Frühjahr wird der Arbeitskreis Kluterthöhle auch im Windloch die Forschung fortsetzen. Bis zum 30. April dauert noch die Schutzzeit für die Fledermäuse. Am ersten Samstag danach legen die Forscher wieder los.