«Von Absagen gekränkt, gebe aber nicht auf»

Rico Sperber (57) scheut keine Mühen, um einen Job zu finden. An zwei Tagen stellte er sich mit einem Schild an den Strassenrand und verteilte seinen Lebenslauf.

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Mit diesem Schild stand Rico Sperber (57) am Montag, 27. Januar, und Dienstag, 28. Januar, jeweils vier bis fünf Stunden an der Landstrasse in Laufenburg AG. Er erhofft sich durch die Aktion eine Festanstellung zu bekommen.
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In den letzten Jahren hatte Sperber immer wieder temporäre Arbeitsstellen. In seinem Alter eine Festanstellung zu finden sei sehr schwer. «Jahrelang nur temporäre Stellen zu haben, kostet viel Kraft, da man in ständiger Unsicherheit lebt», so Sperber.
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Einer Frau fiel die Aktion positiv auf. Sie fotografierte Sperber und brachte das Bild über Facebook in Umlauf. «Seitdem kann ich mich vor Anrufen kaum mehr retten», freut sich Sperber gegenüber 20 Minuten.
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Jeweils nachdem er seine Frau zu ihrer Arbeitsstelle in Laufenburg AG gefahren hatte, stellte sich Sperber in Fahrtrichtung Basel an den Strassenrand und verteilte seinen Lebenslauf.

Seit Jahren schlägt sich der heute 57-jährige Rico Sperber mit Temporärstellen durch. Nun will er endlich wieder eine Festanstellung, um bis zur Rente einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. Da er auf seine bisherigen Bewerbungen nur Absagen bekam, griff er zu einem aufsehenerregenderen Mittel: Er stellte sich mit einem Suche-Arbeit-Schild am Montag und Dienstag an die Landstrasse in Laufenburg AG in Richtung Basel.

Jeweils nachdem er seine Frau zu ihrer Arbeitsstelle in Laufenburg gefahren hatte, stellte er sich für vier bis fünf Stunden an den Strassenrand und konnte so insgesamt 15 Lebensläufe verteilen. Eine Frau fotografierte ihn und verbreitete das Bild auf Facebook, um ihn bei der Suche zu unterstützen. «In einem kurzen Gespräch lernte ich einen hochmotivierten Menschen kennen, der sich nichts mehr als eine Arbeit wünscht», schreibt sie in ihrem Post. «Seitdem kann ich mich vor Anrufen kaum mehr retten», freut sich Sperber.

«Nur temporäre Stellen zu bekommen, kostet viel Kraft»

«Man ist von den vielen Absagen gekränkt», so Sperber gegenüber 20 Minuten. Es mache ihn traurig, dass älteren Arbeitsuchenden oft keine Chance mehr gegeben wird. «Trotzdem schaue ich nach vorne. Ich bin ein Kämpfertyp», sagt er. Mit seiner Aktion möchte Sperber auf sich aufmerksam machen und hofft auf ein Angebot für eine Festanstellung. «Jahrelang nur temporäre Stellen zu haben, kostet viel Kraft, da man in ständiger Unsicherheit lebt», so Sperber über seine Situation.

Er weiss auch, dass er nicht der einzige ist, der unter diesen Umständen leidet. «Manche verzweifeln oder werden gar alkoholabhängig», gibt er zu bedenken. Er selbst ist jedoch stets optimistisch geblieben und bemüht sich weiterhin um eine Festanstellung als Betonwerker, Chauffeur Klasse B oder Staplerfahrer.