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„Morgens bin ich hundemüde“: Lydia Schmidt-Kalinka kann nicht mehr schlafen, weil das helle Kaufland-K direkt gegenüber nachts in ihre Wohnung an der Breite Straße in Witten strahlt.Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Kaufland

Witten: Leuchtendes Kaufland-K raubt Rentnerin den Schlaf

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Witten.  Ein großes „K“ kostet eine Wittener Rentnerin nicht nur Nerven. Der hell leuchtende Supermarkt-Buchstabe lässt sie seit Wochen nicht schlafen.

Eigentlich wohnen Lydia und Rainer Schmidt-Kalinka superpraktisch. Mitten in der City, der Supermarkt liegt gleich gegenüber. Sie können den vollen Einkaufswagen bis vor die Haustür schieben. Doch seit mehr als drei Wochen wird die schöne Altenwohnung der Boecker-Stiftung für die beiden zum Albtraum. Die 79-Jährige kann nicht mehr schlafen. Schuld ist ein großes „K“. K wie Kaufland.

Dabei sind die Rentner selbst gute Kunden in der Filiale in der Breite Straße. Und bis vor einem Monat war ja auch alles gut. Der Supermarkt schaltete seine Beleuchtung morgens um halb sechs ein und abends um halb elf wieder aus. „Das war schön“, sagt Lydia Schmidt-Kalinka. Doch dann passierte das, was sie nun seit Wochen schier verzweifeln lässt. Das Licht gegenüber geht nicht mehr aus.

Lungenkrankes Ehepaar aus Witten kann Jalousie nicht komplett schließen

Gerade das große hell leuchtende „K“-Logo strahlt in ihr Schlafzimmer unterm Dach. Natürlich haben die Wittener eine Jalousie, die sie abends herunterlassen. Aber sie können den Raum nicht komplett dicht machen, sprich verdunkeln, weil beide schwer lungenkrank sind. Der 76-Jährige hatte Krebs, seine Frau leidet unter COPD, einem Lungenemphysem.

„Wir sind echt am Ende“, sagen die Rentner. Vor allem Lydia Schmidt-Kalinka leidet. „Es ist schlimm. Ich schlafe kurz ein und wache dann wieder auf.“ Selbst Schlaftabletten helfen allenfalls ein bisschen. Aber ganz das Rollo schließen? „Dann krieg ich Panik.“ Oder eben Luftnot. Selbst die Nachbarn klagten schon: „Mein Gott, wann geht das Licht endlich wieder aus.“

Beschwerden des Wittener Rentners blieben bisher erfolglos

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Normalerweise schaltet Kaufland in Witten seine Beleuchtung abends um 22.30 Uhr aus. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services

Seit Wochen beschwert sich Rainer Schmidt-Kalinka bei Kaufland. „Wir tun den Verkäuferinnen schon richtig leid.“ Dabei meine ihr Mann es doch nur gut, sagt Ehefrau Lydia, „damit ich wieder schlafen kann“. Mal heiße es, ein Schalter sei kaputt, dann, Elektriker seien gekommen, könnten aber nichts machen. Inzwischen heiße es: Dafür muss ein Mann aus Oberhausen kommen. Aber wann? „Kann dauern“, habe man ihm mitgeteilt, sagt Rainer Schmidt-Kalinka.

Auf Nachfrage der Redaktion teilte Kaufland am Freitag (31.1.) mit, der Schaden in der „Gebäudeleittechnik“ solle am 4. Februar behoben werden. Das könne nur ein speziell geschulter und zertifizierter Techniker. „Alle anderen möglichen Ursachen wurden bereits mit Hilfe einer Fachfirma überprüft und konnten ausgeschlossen werden“, erklärt Unternehmenssprecherin Anna Münzing.

Wittenerin zieht sich nachts ins fensterlose Badezimmer zurück

Neue Hoffnung also für die frustrierten Rentner von gegenüber. Der einzige Raum in ihrer Wohnung, der nachts komplett dunkel ist, sei das fensterlose Badezimmer. Dorthin zieht sich Lydia Schmidt-Kalinka bei ihren nächtlichen Wanderungen manchmal zurück, bis sie wieder müde wird. Der Letzte macht das Licht aus? „Hoffentlich“, sagt Rainer Schmidt-Kalinka. „Meine Frau will ja noch ihren 80. Geburtstag feiern.“