Vorwurf der Vergewaltigung

Autorin fordert DNA-Probe von Trump

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E. Jean Carroll wirft Trump vor, sie Mitte der 90er-Jahre vergewaltigt zu haben.(Foto: picture alliance/dpa)

Vor mehr als 20 Jahren soll sie der heutige US-Präsident in einer Umkleidekabine vergewaltigt haben - diesen schweren Vorwurf erhebt die Autorin E. Jean Carroll. Nun fordert sie eine DNA-Probe von Donald Trump. Denn auf dem Kleid von damals sind möglicherweise verräterische Spuren gefunden worden.

Die Autorin E. Jean Carroll will mithilfe eines DNA-Tests Vergewaltigungsvorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump belegen. Ihr Anwalt habe eine Probe von Trumps Erbgut angefordert, schrieb sie auf Twitter. Die heute 76-jährige Carroll wirft Trump vor, sie Mitte der 90er-Jahre in der Umkleidekabine eines New Yorker Luxus-Kaufhauses vergewaltigt zu haben. Zuvor soll Trump sie gebeten haben, ihm bei der Auswahl von Damenunterwäsche für eine nicht genannte Frau zu helfen. Trump bestreitet die Vorwürfe.

Sie habe damals ein schwarzes Kleid getragen, berichtete die "Washington Post". Darauf sei das Erbgut von mindestens vier verschiedenen Menschen gefunden worden, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den Laborbericht, mindestens einer davon sei männlich. "Das Kleid wurde getestet, wir haben die Ergebnisse", schrieb Carroll auf Twitter.

Werde Trumps DNA tatsächlich auf dem Kleid nachgewiesen, spreche dies nicht zwangsläufig für eine Vergewaltigung, schrieb das "New York Magazine". Es sei jedoch ein Beleg dafür, dass Trump die Autorin getroffen habe. Trump hatte dies bestritten und Carroll vorgeworfen, sie versuche nur, ihr neues Buch zu verkaufen.

Trump: Carroll "lügt total"

Nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe im vergangenen Jahr hatte Trump Carroll vorgeworfen, "total zu lügen". In einem Interview mit der US-Tageszeitung "The Hill" hatte Trump zudem gesagt: "Nummer eins: Sie ist nicht mein Typ." Er ergänzte: "Nummer zwei: Es ist nie passiert. Es ist nie passiert, okay?" Trump ist wiederholt beschuldigt worden, gegenüber Frauen übergriffig geworden zu sein.

Carroll reichte daraufhin eine Verleumdungsklage gegen den Präsidenten ein. Dessen Äußerung habe ihre Reputation beschmutzt und ihre Karriere beschädigt. Carroll, die seit vielen Jahren eine Kolumne im Frauenmagazin "Elle" schreibt, ist eine von mindestens 16 Frauen, die Trump sexuelles Fehlverhalten vor seiner Amtszeit als US-Präsident vorwerfen. Trump bestreitet sämtliche der Anschuldigungen. Eine ganze Reihe von Verfahren sind bei US-Gerichten anhängig - bisher ohne Konsequenzen für den Präsidenten.