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Arbeiten gern mit Kindern (v. li.): Sandra Anding, Hermine Birgit Krämer und Elena Khalili.© S. Kunert
Kreis Offenbach

Dreieich: Azubi mit Mitte 30

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Das Evangelische Dekanat Dreieich bietet eine dreijährige Ausbildung für den Erzieherberuf.

In Kindertagesstätten fehlt es an Betreuern. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, bietet das Evangelische Dekanat Dreieich Interessierten die Möglichkeit, sich innerhalb von drei Jahren im Rahmen einer praxisintegrierten, vergüteten Ausbildung (PivA) für den Erzieherberuf zu qualifizieren. Die ersten Azubis sind seit einem halben Jahr im Einsatz. Sie ziehen eine positive Bilanz, wie das Dekanat mitteilte.

„Eigentlich wollte ich Physiklehrerin werden“, sagt Elena Khalili, eine der drei Auszubildenden. Die 38-Jährige kam 2010 nach Deutschland und wohnt nun in Sprendlingen. In Bulgarien studierte sie Ingenieurwesen mit Schwerpunkt Physik. „Das mit dem Unterrichten hat hier nicht geklappt, aber ich wollte auf jeden Fall mit Kindern arbeiten.“ In der evangelischen Kindertagesstätte Hegelstraße, die ihre Kinder besuchen, hörte sie von der Ausbildung, die das Dekanat in Kooperation mit der Pädagogischen Akademie Elisabethenstift in Darmstadt anbietet. Es folgte ein Praktikum in Vollzeit in drei Kitas im Dekanat, parallel dazu erwarb sie das erforderliche Zertifikat zum Nachweis ihrer Deutschkenntnisse. „Der Einsatz lohnt sich auf jeden Fall“, sagt sie, schon allein wegen der Zukunftsperspektive.

Bewerbungen

Kurzentschlossenehaben noch bis zum 15. Februar die Gelegenheit, sich um einen praxisintegrierten, vergüteten Ausbildungsplatz zur Erzieherin oder zum Erzieher zu bewerben.

Interessentenfür den nächsten PivA-Jahrgang senden ihre Bewerbungsunterlagen sowohl ans Elisabethenstift (www.pae-elisabethenstift.de) als auch an die Geschäftsstelle Kindertagesstätten im Evangelischen Dekanat Dreieich (kitas.dek.dreieich@ekhn-net.de).

Weitere Infoszu dieser Ausbildung erteilt Christine Großebörger, Geschäftsführerin der Geschäftsstelle Kindertagesstätten, unter 0 61 03/3 86 70-37, E-Mail: christine.grosseboerger@ekhn.de. lad

Auch ihre Kollegin Sandra Anding hat ihre Entscheidung, mit Mitte 30 einen beruflichen Neuanfang zu wagen, nicht bereut. Unzufrieden mit ihrem Arbeitsalltag als Bürokauffrau kam die Langenerin auf die Idee, Erzieherin zu werden. „Ich nahm Kontakt zur Martin-Luther-Kita auf und konnte dort sofort hospitieren“, berichtet sie. Die Kita-Leiterin stellte den Kontakt zur Geschäftsstelle Kindertagesstätten im Dekanat her. Nach einem Gespräch mit Geschäftsführerin Christine Großebörger trat die 37-Jährige ein sechsmonatiges Vollzeitpraktikum in der Krippe der Martin-Luther-Kita an. Seit August ist sie im Buchschlager Kindergarten tätig.

Die Ausbildung eigne sich für Migrantinnen und Migranten und für Quereinsteiger mit Berufserfahrung, die Geld verdienen müssten, sagt Christine Großebörger, denn im Gegensatz zur üblichen, fünfjährigen Ausbildung werde diese auf drei Jahre verkürzte Version vergütet. Pro Woche arbeiten die drei Azubis drei Tage in einer Kita im Dekanat, an zwei weiteren Tagen haben sie ganztägig Unterricht an der Fachschule, vom zweiten Ausbildungsjahr an auch vereinzelt an Samstagen.

„Ich kann diesen Weg nur jedem empfehlen “, sagt Hermine Birgit Krämer aus Groß-Zimmern. Die in Rumänien geborene 37-Jährige ist gelernte Konditorin. „Nach der Geburt des dritten Kindes war ich zunächst Vollblutmutter“, erzählt sie. Als ihre Jüngste in die Grundschule kam, engagierte sie sich über mehrere Jahre in der Nachmittagsbetreuung. Bei Recherchen stieß sie auf das Ausbildungsangebot und arbeitet jetzt in Gravenbruch. Sie sei nicht abgeneigt, dort auch nach Ende ihrer Ausbildungszeit zu arbeiten, sagt sie. lad