Abflug nach Wuhan
Deutschland startet Evakuierung
by Mit Informationen von Angela UlrichEtwa 90 Deutsche sind noch in Wuhan. Die chinesische Metropole steht wegen des Coronavirus unter Quarantäne. Jetzt ist ein Flugzeug der Luftwaffe unterwegs, um sie dort rauszuholen. Anschließend geht es in Quarantäne.
Die Evakuierungsaktion für Deutsche, die wegen des Coronavirus aus China ausgeflogen werden sollen, ist angelaufen. Eine Maschine der Luftwaffe ist nach China unterwegs. Alle dafür erforderlichen Genehmigungen der chinesischen Behörden lägen nun vor, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas in Berlin.
Beim Hinflug sollen auf Bitten Chinas 10.000 Schutzanzüge mitgenommen werden, die vor Ort gebraucht würden.
130 Menschen werden ausgeflogen
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollen mit dem Flug rund 130 Menschen zurückgeholt werden - 90 deutsche Staatsbürger und 40 Angehörige mit anderer Staatsangehörigkeit. Nach SWR-Informationen sind unter den Evakuierten zehn Kinder, darunter auch Kleinkinder unter zwei Jahren. Sie alle sollen am Samstag am Flughafen in Frankfurt am Main ankommen.
In der Gruppe gebe es keine bekannten Infektionen oder Verdachtsfälle, so Maas. Dennoch: Von den Evakuierten dürfe keine Gefahr ausgehen. Deswegen würden sie während der Reise und hinterher medizinisch betreut und zentral untergebracht - das heißt: Die Ausgeflogenen kommen in Quarantäne.
Quarantäne in Germersheim
Die Betroffenen könnten freiwillig entscheiden, ob sie sich ausfliegen lassen, hatte Bundesgesundheitsminister Spahn zuvor gesagt. Eine zentrale Unterbringung sei wichtig, um mögliche Ansteckungen in der Inkubationszeit zu vermeiden.
Wer sich dafür entscheide, komme zwei Wochen lang in Quarantäne in eine Kaserne nach Germersheim in Rheinland-Pfalz, bestätigte Gesundheitsstaatssekretär Thomas Gebhart dem ARD-Hauptstadtstudio.
tagesschau 14:00 Uhr, 31.01.2020, Barbara Fuß, BR
Betroffene müssen sich an Kosten beteiligen
In die Modernisierung der Kaserne seien zuletzt rund 80 Millionen Euro geflossen, berichtet der SWR. 130 Personen können dort untergebracht werden. Sechs Pfleger und ein Mediziner sind rund um die Uhr im Einsatz.
Die Kosten für die Ausreise trägt zum Großteil der Bund, die Betroffenen müssen einen Teil aber selbst tragen. Die Höhe des Eigenanteils stehe noch nicht fest, werde sich aber an den Kosten für ein normales Economy-Flugticket orientieren, zitierte die Nachrichtenagentur dpa aus einem Schreiben des Auswärtigen Amtes an die potenziellen Ausreisenden.