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Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes will in Miami erstmals den Super Bowl gewinnen.© imago/UPI Photo

Chiefs gegen 49ers im Super Bowl: Alle jagen den Ausserirdischen - einer kann ihn stoppen

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Kansas City gegen San Francisco - im Super Bowl LIV stehen sich zwei Touchdown-Maschinerien gegenüber. Chiefs-Superstar Patrick Mahomes kann endgültig beweisen, dass er aktuell der beste Spieler der NFL ist - entscheiden wird die Partie aber ein anderer.

Die Konstellation vor Super Bowl LIV ist Balsam für die Seelen aller Football-Fans, die sich noch widerwillig an dessen Vorgänger Anfang Februar 2019 erinnern.

Rückblick: Super Bowl LIII, New England Patriots gegen Los Angeles Rams. Endstand: 13:3. Es war eine Defensivschlacht, beiden Offensiven fehlte es an Kreativität und Durchschlagskraft.

In der ganzen Partie gab es nur einen Touchdown: einen Lauf von Patriots-Runningback Sony Michel - aus sage und schreibe zwei Yards Entfernung. Es war zäh, für explizite Liebhaber von guter Defense ein Traum, für alle anderen ein Kampf gegen das Einschlafen.

Die gute Nachricht: 2020 deuten alle Vorzeichen auf mehr offensive Qualität, mehr zurückgelegte Yards und vor allem auf mehr Touchdowns hin. Sowohl die Kansas City Chiefs als auch die San Francisco 49ers haben in der Offensive Spieler zur Verfügung, die jede Abwehrreihe der Liga vor grosse Probleme stellen können.

Patrick Mahomes: Chiefs-Quarterback im Fokus beim Super Bowl LIV

In der regulären Saison vor den Playoffs schafften beide Teams im Schnitt pro Spiel rund 380 Yards in der Offensive und belegten damit unter den 32 Teams der NFL die Ränge vier (49ers, 381,1 Yards) und sechs (Chiefs, 379,7 Yards).

In den beiden bisherigen Playoff-Partien konnte sich Kansas City sogar noch steigern - auf fast 420 Yards pro Spiel. Gegen die Titans in den Conference Finals erzielten die Chiefs stolze 35 Punkte, in der Divisional Round zuvor gegen die Texans sogar 51.

Der Grund für so viel Offensivspektakel auf Seiten der Chiefs ist schnell gefunden und heisst Patrick Mahomes. Vergangene Saison begann der kometenhafte Aufstieg des heute 24-Jährigen.

In seiner ersten Spielzeit als Stammspieler pulverisierte der Quarterback sofort mehrere Passing- und Touchdown-Rekorde und wurde zum wertvollsten Spieler der NFL gewählt.

Berüchtigt sind vor allem Mahomes' Kreativität sowie sein explosiver rechter Wurfarm in Kombination mit aussergewöhnlicher Präzision.

Gegen die Titans bewies der gebürtige Texaner aber mit einem sensationellen Touchdown zum wiederholten Male, dass er auch mit eigenen Läufen jeder Defensive gefährlich werden kann.

Kansas City: Kelce und Hill müssen im NFL-Endspiel abliefern

Mitspieler Travis Kelce bringt es auf den Punkt: "Das vergangene Jahr war kein Zufall. Das hat er eindeutig bewiesen. Er ist immer noch der beste Quarterback der NFL." Eine Meinung, mit der er bei weitem nicht alleine dasteht.

Tight End Kelce selbst ist zusammen mit Wide Receiver Tyreek Hill Mahomes' wichtigster Passempfänger. Sollte deren Zusammenspiel so flüssig und akkurat wie gewohnt funktionieren, werden die Chiefs am Ende auch die Vince Lombardi Trophy in den Nachthimmel Miamis hieven.

Auf Seiten der San Francisco 49ers steht mit Jimmy Garoppolo naturgemäss auch der Quarterback im Fokus des Interesses - für den 28-Jährigen ein Umstand, von dem er seine ersten Jahre in der NFL meilenweit entfernt war.

2014 wurde Garoppolo von den New England Patriots gedraftet, um irgendwann Nachfolger von Superstar Tom Brady zu werden. Dieser Plan ging schief. "Jimmy G" konnte nie aus Bradys überdimensionalem Schatten treten und wechselte 2017 zu den 49ers.

Auch in San Francisco lief es nicht auf Anhieb rund für Garappolo, unter anderem bremste ihn eine schwere Knieverletzung aus. Erst in der laufenden Saison konnte er die grossen Hoffnungen der Fans erfüllen und liefert als unumstrittener Stammspieler gute Leistungen ab.

Lassen es die 49ers im Super Bowl aber auf einen offensiven Passing-Schlagabtausch ihrer Quarterbacks ankommen, wird Garoppolo mit Ausnahmetalent Mahomes nicht mithalten können.

Nick Bosa ist der Schlüssel zum Sieg für 49ers

Die gefährlicheren Waffen in der Offensive der Kalifornier sind auf einer anderen Position zu finden: auf der des Runningbacks. Mit Matt Breida, Raheem Mostert und Tevin Coleman haben die 49ers dort ein Überangebot an Weltklassespielern.

Kein Team war in den Playoffs im Laufspiel stärker als San Francisco. Auch schon in der regulären Saison wussten die Runningbacks zu überzeugen. Ligaweit hatten dort nur die Baltimore Ravens noch bessere Statistiken aufzuweisen.

Mostert hatte seinem Team beim 37:20-Sieg über die Green Bay Packers mit vier Touchdowns und insgesamt 220 Yards Raumgewinn quasi im Alleingang die Teilnahme am Super Bowl beschert.

Hauptaufgabe der Chiefs-Defensive muss also sein, das Laufspiel der 49ers zu stoppen. Gelingt ihnen das, würde der gesamte Druck auf Garoppolo lasten - und ob er dem standhalten könnte, muss arg bezweifelt werden.

Schlüssel zum Sieg für San Francisco wird ohne Zweifel eine starke Defensive sein, die Patrick Mahomes nicht zur Ruhe kommen lässt und ihn daran hindert, seine Qualitäten im Passspiel voll auszuschöpfen.

Prädestiniert dafür ist Defensive End Nick Bosa. Der 22-Jährige spielt noch seine Premierensaison und lehrt dennoch bereits Quarterbacks der gesamten NFL das Fürchten. Angeführt vom Youngster mauserte sich die Defensive der 49ers zur besten der Playoffs.

9 Sacks, 47 Tackles und eine Interception stehen für Bosa bislang zu Buche - herausragende Werte für einen Rookie, die ihm in seiner ersten Spielzeit sofort eine Nominierung für den Pro Bowl der besten Spieler der Liga bescherten.

San Franciscos Defensive wird Patrick Mahomes jagen, stoppen kann ihn wohl nur Nick Bosa - und somit verhindern, dass der Chiefs-Quarterback mit einem Super-Bowl-Triumph endgültig den Beweis erbringt, dass er der beste Spieler der NFL ist.

Verwendete Quellen:

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