Revival der 6-Sekunden-Videos: Byte als Vine-Nachfolger
by trByte hat eine neue Videoplattform für Kurzclips gestartet, die entsprechenden Angeboten von Instagram oder TikTok Konkurrenz machen soll. Der Anbieter machte sich vor Jahren mit dem ähnlichen Service „Vine“ einen Namen. Nach der Übernahme durch Twitter wurde Vine 2016 eingestellt.
Byte ist der Versuch, die Popularität des früheren Videodienstes wiederaufleben zu lassen. Der Anbieter spricht sogar von „Nostalgie“ als Ausgangspunkt des Dienstes. Doch der inhaltliche Schwerpunkt unterscheidet sich von dem Vorgänger, da der Fokus stärker auf Kreativnutzern und deren Unterstützung liegt. Der Grund dafür ist die Vermeidung früherer Fehler, so der Anbieter.
App für iPhone, iPad und Android-Geräte
Byte ist kostenlos für iDevices (Store: 🔗) und Android-Geräte erhältlich. Die App funktioniert auf denkbar einfache Art und Weise. Nutzer können ihre Kurzvideos entweder direkt über die Anwendung aufnehmen oder auf die Videos von Apples Fotos-App zugreifen. Es gibt allerdings eine Regel: Clips dürfen nicht länger als sechs Sekunden sein. Im Anschluss lassen sich die Videos über die Byte-Plattform veröffentlichen, sodass sich andere User diese ansehen, darüber sprechen und Bewertungen abgeben können.
Fokus auf Kreativnutzer
Als Vine 2012 auf den Markt kam, war das Konzept des 6-Sekunden-Videos innovativ. Viele Nutzer sahen das Zeitlimit nicht als Hemmschuh, sondern als kreative Herausforderung. Frühere Anwender wie Sänger Shawn Mendes und Comedian Brittany Furlan schafften es durch ihre kreative Herangehensweise sogar, ihre Popularität weit über den Dienst hinaus zu steigern. Vine verpasste es seinerzeit jedoch, die aufstrebenden Künstler in ihrem Tun ausreichend zu unterstützen. Viele Anwender verlegten ihre Aktivitäten zudem zu Konkurrenzdiensten wie Instagram oder YouTube, weil sie darüber längere Inhalte veröffentlichen und mehr Geld verdienen konnten.
Das neuveröffentlichte Byte setzt den Fokus von Beginn an auf ambitionierte Kreativnutzer, was schon die Tagline „creativity first“ unterstreicht. Diesbezüglich möchte der Softwareanbieter rund um Dom Hofmann zeigen, dass er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat. Beispielsweise gibt es ein eigenes Forum, in dem Content-Ersteller miteinander und mit Byte-Mitarbeitern über Hürden des Services sprechen und Lösungen vorschlagen können. Hofmann deutete zudem bereits eine mögliche Einnahmebeteiligung mit Kreativnutzern an, ohne jedoch ins Detail zu gehen.