In Altenheim weiden bald Wasserbüffel mit dicken Hörnern

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Ein Hauch von Exotik weht bald durch Neurieds Natur: Auf zwei Biotopflächen in Altenheim werden künftig Wasserbüffel weiden. Wer die Tiere nicht ärgert, könne sie auch streicheln, heißt es.

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Im Pfrunger Ried, östlich von Pfullendorf, sind die Rinder bereits bei der Arbeit. Foto: Bresch Henne Mühlinghaus
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Domestizierte Wasserbüffel werden die Ausgleichsflächen Hetzlerau (bei der Erdaushubdeponie) und am Müllensee (südlich der L 98 bei Kittersburg) abgrasen. Jochen Bresch vom Büro für Landschaftsarchitektur Bresch Henne Mühlinghaus stellte das Projekt für die gemeindeeigenen Flächen im Ortschaftsrat vor.

Die Flächen sollen den Landverbrauch bei Bauprojekten auf Gemeindegebiet ökologisch kompensieren. Bisher werden sie gemäht und das Mähgut wird abgeräumt. Nun sollen Wasserbüffel vom Langhurster Betrieb Detlef Birkmann die Arbeit übernehmen, wie dieser auf Anfrage der BZ bestätigt. Pro Hektar werden bis zu zwei Büffel, die weltweit hauptsächlich in Indien, Pakistan und China vorkommen und mächtige Hörner besitzen, den Aufwuchs abweiden und offene Bodenstellen und Kleingewässer schaffen, indem sie Suhlen bilden.

Zäune müssen täglich kontrolliert werden

Birkmann, der seine 36 Rinder starke Herde in Form der Mutterkuhhaltung hält, lässt die Tiere ganzjährig auf der Weide und wechselt je nach Futterangebot die Standorte. Auf die Weide schickt er Jungrinder in der Regel ab einem Jahr und von April an. Nach drei Jahren sind die Tiere schlachtreif. In Neuried ist noch offen, wann und wie lange die Büffel auf den betreffenden Flächen grasen werden. Für Pflanzen und Tiere habe die Beweidung gegenüber der mechanischen Pflege viele Vorteile, ist sich Bresch sicher. Es entwickelten sich vielfältigere, artenreichere Strukturen und die Beweidung sei schonender für Amphibien und Insekten. Dritter Pluspunkt: Auf sehr nassen Flächen stoße die mechanische Pflege an die Grenzen des technisch Machbaren.

Die Flächen werden mit einem Elektrozaun eingefasst. Vorgesehen ist, zwischen fest installierten Eckpfählen aus Robinienholz mobile Zwischenpfähle und Elektrolitzen in etwa 60 bis 90 Zentimeter Höhe anzubringen. "Die Zäune müssen jeden Tag kontrolliert werden", sagt Landwirt Birkmann, der auch einen fahrbaren Unterstand aufstellen will. Wer neugierig ist, dürfe den Rindern nahekommen: "Wenn man sie nicht ärgert, kann man sie auch streicheln."

Die Kosten werden von den Auftraggebern, dem Regierungspräsidium Freiburg und dem Gewerbepark Basic, getragen. Laut Bresch übersteigen sie die bisherigen nicht. Der Ortschaftsrat sprach sich einstimmig für das Projekt aus. Die Flächen, die von Pächtern bewirtschaftet werden, bleiben ausgespart.