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Mirjam Unger (r.) inszeniert die Gala, das Bühnenbild macht K. Wöppermann (l.) (© Robert Newald)

Go Green!

Grafenegg: Österreichischer Filmpreis 2020 im Zeichen der Nachhaltigkeit + alle Nominierungen.

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Im Jubiläumsjahr des Österreichischen Filmpreises gastiert die Gala zum vierten Mal in Grafenegg – auf Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie betont die vielfältige Mission: „Filmförderung bereichert die niederösterreichische Kulturlandschaft seit über zwanzig Jahren. Über höchst erfreuliche wirtschaftliche und touristische Faktoren hinaus, ist dadurch ein Nährboden für Kreativität und Offenheit entstanden.“ Wie bereits 2018 inszeniert auch heuer wieder die niederösterreichische Regisseurin Mirjam Unger die zehnte Filmpreis-Gala. „Green Film“ ist dabei nicht nur Motto des Abends.

Vorreiterin. So wurde kürzlich die praktisch von Kindesbeinen an für Umweltschutz engagierte Antonia Prochaska als Nachhaltigkeitsbeauftragte der Akademie des Österreichischen Films eingesetzt. Sie hatte ihre Ausbildung im Bereich Umwelt und Wirtschaft an der HLUW Yspertal absolviert; sie forciert nun in einem ersten Schritt den Austausch und die Kooperation mit Fachleuten in Sachen „Green Filming“ und „Green Events“. Ein fixer Partner ist dabei die Lower Austrian Film Commission (Servicestelle für Filmschaffende in Niederösterreich), die seit Jahren als Vorreiterin in Sachen „Grünerwerden“ gilt und die Branche mit Fachwissen und praktischen Tipps unterstützt. „Ich verstehe unter Nachhaltigkeit mehr als die Reduktion des persönlichen CO2-Ausstoßes oder des Plastikmülls. Das ist wichtig, aber es geht immer auch um gesellschaftliche Themen der Inklusion, Fairness und Diversität. Gerade als Kulturarbeiter­innen und -arbeiter sowie Kunstschaffende haben wir die Möglichkeit, mit unseren Werken und unseren Arbeitspraxen einen zeitgemäßen gesellschaftlichen Dialog mitzutragen, Schwierigkeiten aufzuzeigen, positive Beispiele einzubringen und als Multipli­katorinnen und Multiplikatoren einzutreten“, führt Antonia Prochaska aus.

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Green Film. Antonia Prochaska ist Nachhaltigkeitsbeauftragte (© Robert Newald)

Durch alle Departments. Die Gala in Grafenegg geht am 30. Jänner 2020 (die Preisträger*innen), über die Bühne. Abendregisseurin Mirjam Unger gewährte im Vorfeld einen Einblick in ihre Visionen, die sich um Fragen drehen wie: „Wie nachhaltig kann die Ausstattung sein, wie fair das Kostüm und wie umweltschonend das Licht? Was braucht es, um grün zu filmen? Was gibt es für Möglichkeiten und wo stoßen wir an Grenzen?“ Beim Event werden der Reihe nach sämtliche Filmdepartments auf „grüne Möglichkeiten“ durchleuchtet. Das Thema wird nicht nur auf der Bühne – für das Szenenbild zeichnet die selbst für einen Filmpreis nominierte Katharina Wöppermann („Little Joe“) verantwortlich – mit Leben erfüllt. Es gibt vegetarisch-veganes Catering mit möglichst regionalen und saisonalen Ingredienzen, Shuttlebusse sind ohnehin längst Usus und ebenso bei Eventtechnik, Printmaterial oder neuer Website werden Kooperationen mit nachhaltig agierenden Unternehmen bevorzugt.

Infos:
www.oesterreichische-filmakademie.at, www.lafc.at

Österreichischer Filmpreis 2020:

Die Filme und ihre Nominierungen (Alphabetisch)

Apfelmus (R: Alexander Gratzer) / 1 Nominierung: Bester Kurzfilm
Bewegungen eines nahen Bergs (R: Sebastian Brameshuber, P: Mischief Films, Panama Film) / 1 Nominierung: Bester Dokumentarfilm

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NOMINIERT. Valerie Pachner und Pia Hierzegger in "Der Boden unter den Füßen" (© Juhani Zebra / Novotny Film)

Der Boden unter den Füßen (R: Marie Kreutzer, P: Film AG Produktion) / 7 Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste weibliche Hauptrolle, Beste weibliche Nebenrolle (x 2), Beste Regie, Beste Kamera, Beste Musik
Boomerang (R: Kurdwin Ayub) / 1 Nominierung: Bester Kurzfilm
Ein wilder Sommer – Die Wachausaga (R: Anita Lackenberger, P: Produktion West) / 2 Nominierungen: Beste weibliche Nebenrolle, Beste männliche Nebenrolle
Erde (R: Nikolaus Geyrhalter, P: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion) / 2 Nominierungen: Bester Dokumentarfilm, Beste Tongestaltung
Freigang (R: Martin Winter) / 1 Nominierung: Bester Kurzfilm
Gehört, gesehen – Ein Radiofilm (R: Jakob Brossmann, David Paede, P: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion) / 1 Nominierung: Bester Dokumentarfilm
Gipsy Queen (R: Hüseyin Tabak, P: Dor Film West, Dor Film) / 3 Nominierungen: Beste männliche Hauptrolle, Bestes Drehbuch, Beste Musik
Inland (R: Ulli Gladik, P: Ulrike Gladik Filmproduktion) / 1 Nominierung: Bester Dokumentarfilm
Joy (R: Sudabeh Mortezai, P: FreibeuterFilm) / 6 Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste weibliche Hauptrolle, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kamera, Bestes Kostümbild
Kalte Füße (R: Wolfgang Groos, P: Claussen+Putz Filmproduktion, Lotus-Film) / 1 Nominierung: Bestes Szenenbild
Kaviar (R: Elena Tikhonova, P: Witcraft Filmproduktion, Film AG Produktion, MR Film) / 3 Nominierungen: Beste männliche Hauptrolle, Beste Maske, Beste Musik
Die Kinder der Toten (R: Kelly Copper, Pavol Liska, P: Ulrich Seidl Filmproduktion) / 1 Nominierung: Beste Musik
Little Joe (R: Jessica Hausner, P: coop99 filmproduktion, The Bureau, Essential Filmproduktion) / 10 Nominierungen: Bester Spielfilm, Beste weibliche Hauptrolle, Beste weibliche Nebenrolle, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Beste Kamera, Bestes Kostümbild, Beste Maske, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild
Nevrland (R: Gregor Schmidinger, P: Orbrock Filmproduktion) / 6 Nominierungen: Beste männliche Nebenrolle (x 2), Beste Kamera, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild, Beste Tongestaltung
Nobadi (R: Karl Markovics, P: epo-film) / 2 Nominierungen: Bester Schnitt, Beste Tongestaltung
To the Night (R: Peter Brunner, P: FreibeuterFilm, Loveless, Ulrich Seidl Filmproduktion) / 1 Nominierung: Bester Schnitt
Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein (R: Rupert Henning, P: Dor Film) / 3 Nominierungen: Beste männliche Hauptrolle, Beste Maske, Bestes Kostümbild

Legende: R = Regie, P = Produktion