Wie wir altern...und was wir dagegen tun können
Für immer jung
Wir altern schneller, als wir müssen – und das ist nicht nur für das Spiegelbild relevant. Jedes Organ, jede Zelle unseres Körpers wird von frühzeitigen Alterungsprozessen in Mitleidenschaft gezogen. Sagen Sie Stopp und zapfen Sie Ihren persönlichen Jungbrunnen an!
Zugegeben, noch wissen wir nicht, wie das Geheimnis der ewigen Jugend lautet. Das ist allerdings noch lange kein Grund, sich mit der Unausweichlichkeit des Alterns zufriedenzugeben. Im Gegenteil: Wer sich nur zufriedengibt, treibt die Alterung womöglich noch voran und schadet damit dem eigenen Körper. Denn weit weg von Schönheitsidealen und dem Traum vom faltenlosen Gesicht braucht unser Organismus reichlich „Jung“-Fürsorge, um den täglichen Belastungen möglichst gut und lange standhalten zu können.
Wir wir altern
Weitaus wichtiger als die Reflexion im Spiegel ist das Alter auf organischer Ebene: Denn während wir Krähenfüßchen, dunkle Augenschatten & Co. sofort erspähen, geben sich organische Alterserscheinungen weniger offensichtlich zu erkennen. Dennoch setzen sich die Prozesse immerwährend fort, und wer nicht gegensteuert, lässt den Körper besonders rasch altern und setzt sich damit einem erhöhten und Krankheitsrisiko aus. Der Körper beginnt sehr früh mit dem Abbau. Bereits im Alter von etwa 20 Jahren beginnen unserer Blutgefäße damit, ihre Elastizität einzubüßen, zusätzlich kommt es leichter zu Ablagerungen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht. Ähnliches passiert mit sämtlichen anderen Organen sowie mit Knochen, Gelenken und Muskeln. Muskelmasse etwa wird schon ab dem 30. Lebensjahr kontinuierlich abgebaut, sofern nicht aktiv an deren Erhaltung gearbeitet wird: Rund ein Prozent Muskelmasse verlieren wir ab 30 im Schnitt pro Jahr. Das mag nicht viel klingen, summiert sich im Laufe des Lebens aber sehr dramatisch und macht uns unbeweglicher und verletzungsanfälliger. Die Gelenke und Knochen werden ebenfalls schwächer und können falsche Belastung schlechter ausgleichen als in jungen Jahren. Haut, Haar, Zähne und vieles mehr verändert sich, wird spröder und anfälliger. Auch kognitive Fähigkeiten werden eingebüßt: Seh- und Hörkraft etwa, aber auch die Psychomotorik (z. B. Sprechen, Gehen, Mimik) lassen an Leistung nach.
Lebenstil beschleunigt Alterungsprozesse Unser alltäglichen Gewohnheiten entscheiden darüber, wie und wie rasch wir altern. Wir alle wissen, wie wichtig es ist, uns regelmäßig zu bewegen – dennoch kommt Bewegung bei den meisten Menschen im Alltag viel zu kurz. Egal, ob Organfunktionen, Stoffwechsel, Muskeln und Gelenke oder die Psyche – sie alle benötigen das richtige Maß an Ertüchtigung, Entspannung und Pflege, um lang gesund zu bleiben. Negativfaktoren wie zu wenig Bewegung, schlechte Ernährung, anhaltender Stress und Übergewicht (besonders ab einem Body-Mass-Index von über 30) etwa tragen dazu bei, dass der Organismus beschwert und schlechter umsorgt ist. Sie alle haben umfassende Auswirkungen auf Stoffwechsel, Entzündungsneigung, Hormonhaushalt und mehr und treiben so die Alterung voran. Forscher stellen immer wieder fest, dass ungesunde Gewohnheiten bis auf Zellebene auf uns einwirken. Diese Schäden, die entstehen, müssen gekittet werden und tragen zur Alterung bei. Rauchen schädigt DNA Eine solche Gewohnheit, die besonders negativ auf unser Genom wirkt, ist das Rauchen. Dass es als eine der großen Gesundheitssünden gilt, ist allgemein bekannt. Der Bösewicht, der uns trotz unseres besseren Wissens immer wieder zur Zigarette greifen lässt, heißt Nikotin. Der süchtig machende Stoff ist der, der uns bei der Stange hält. Doch Nikotin ist nicht das einzige Problem: Der Rauch einer einzigen Zigarette enthält Tausende Chemikalien, die durch Verbrennung freigesetzt werden. Es entwickelt sich ein gefährlicher, hochschädlicher Mix aus eingeatmeten Stoffen, der nachweislich unsere Erbinformation schädigt. So werden das Altern und vielfältige Erkrankungsrisiken vorangetrieben. Das gilt auch für Passivraucher. Wie Fasten jung hält Das Fasten ist nicht erst seit dem Zusatz „Intervall-“ eine hochgehaltene Praxis in der Welt der Gesundheitsmedizin. Es hat sich schlicht erst in den vergangenen Jahren zu einem Lifestyle-Thema etabliert. Vielfach wissenschaftlich gestützt, soll es dank Phasen-Fasten-Prinzips möglich sein, den Körper so umzuprogrammieren, dass er sich besser regeneriert. Warum er das braucht? Weil wir Essen in Zeiten des „Snackens“ verloren haben. Hier ein Snack, da eine Zwischenmahlzeit und um Punkt 12 Uhr mittags muss auch was auf den Tisch? Dieses und ähnliches, erlerntes Essverhalten führt oftmals zu einem: Überschuss. Zu viele Kalorien, zu häufige Mahlzeiten, zu wenige Ruhephasen. Diese Ruhephasen sind allerdings wichtig, um die so genannte „Autophagie“, wie es die Wissenschaft nennt, in Gang zu setzen. Der Begriff beschreibt einen Mechanismus, der in Gang gesetzt wird, wenn dem Körper über einige Stunden keine Energie zugeführt wird. Ein Zellreinigungsprozess findet statt, der beschädigte Proteine und toxische Substanzen abbaut. Die Regeln des Intervallfastens Mithilfe von regelmäßigen Fastenperioden verjüngen wir uns also nachhaltig – und profitieren von einigen positiven Nebeneffekten (z. B. Stoffwechsel-Balance, Gewichtsverlust). Eine praktische Methode ist die des Intervallfastens. Sie kann im Tages- oder Wochenrhythmus durchgeführt werden. Die wohl bekannteste Methode ist „16:8“, bei der in einem Zeitfenster von acht Stunden gegessen werden kann und über sechzehn Stunden hindurch gefastet wird. Wann genau die Ess– und Fastenperioden stattfinden, kann individuell entschieden werden. Wichtig ist nur die Einhaltung der Proportionen. Eine Steigerung ist die „20:4“-Methode: Hierbei darf nur in einem Vier-Stunden-Fenster gegessen werden. Wer lieber im Wochenrhythmus fastet, isst nach der „6:1“-Methode (sechs Tage essen, ein ganzer Tag fasten). Worauf bei der Nahrungsmittelwahl zu achten ist und mit welchen anderen Maßnahmen Sie sich verjüngen, lesen Sie im Kasten rechts. Viel Erfolg!
1. Blutgefässe Bereits ab 20 verlieren unsere Blutgefäße immer mehr an Elastizität und werden starrer und spröder. Austrocknung und Ablagerungen, welche meist durch Lebensstilfaktoren verursacht werden, beschleunigen diesen negativen Prozess zusätzlich. 2. Knochen, Gelenke, Zähne, Haut und Haare Die Gelenke spüren Fehl- und Überbelastungen mit fortschreitendem Alter immer deutlicher und reagieren mit Schmerzen und Abnützungserscheinungen. Die Haut wird unelastischer, trockener und dünner, was durch äußere Einflüsse (v. a. Sonne) beschleunigt wird. Die Zähne sind mit zunehmendem Alter von Abnutzungen und Zahnfleischerkrankungen betroffen. 3. Muskulatur Ab dem 30. Lebensjahr beginnt der Körper damit, Muskelmasse langsam abzubauen – bis zu 1 Prozent pro Jahr. Um die Muskulatur zu erhalten, ist regelmäßiger Sport unerlässlich, ansonsten gehen bis zum 80. Lebensjahr bis zu 40 Prozent der Muskelmasse „verloren“. 4. Kognitiv Der kognitive Bereich (z. B. Sehkraft, Hörvermögen) sowie die psychomotorischen Fähigkeiten (Gehen, Sprechen, Mimik) altern ebenfalls – diese Vorgänge sind jene, die eine Verknüpfung von Geist und Motorik bedingen. |