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Schmerzlicher Anblick: Vandalen haben dem Wegkreuz, das von Renate Heckner gehegt und gepflegt wird, arg zu schaffen gemacht. Das will sich die Freisingerin nicht weiter gefallen lassen.© Eser

„Blinde Zerstörungswut“: Wegkreuz zerstört – Für die Besitzerin hat es enormen Wert

Vandalismus an der Moosach

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Vandalen haben einem Wegkreuz an der Moosach in Freising arg zu schaffen gemacht. Ein Schock für die Freisingerin, die das Kreuz hegt und pflegt. Für sie hat das Kreuz eine besondere Bedeutung.

Freising – Dieses Kreuz, das so idyllisch an der Moosach steht, ist für Renate Heckner eine Herzensangelegenheit. Das Marterl am Mühlenweg in Vötting ist so etwas wie ein Erbstück. Ihr Vater hatte es 1949 errichten lassen, wie sie berichtet – „aus Dankbarkeit dafür, heil aus der russischen Gefangenschaft zurückgekehrt zu sein.“

Madonna von Kreuz gerissen und mitgenommen

Umso schlimmer ist es für die 68-Jährige, das das Kreuz seit geraumer Zeit in den Fokus von Vandalen gerückt ist. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatten sich Unbekannte an dem Wegstock zu schaffen gemacht. Seinerzeit rissen sie die hölzerne Madonna vom Kreuz und nahmen sie mit. „Ich habe damals nicht so viel Aufhebens darum gemacht“, sagt Renate Heckner. Sie brachte einen Zettel am Kruzifix an – mit der Bitte an den Dieb, die Muttergottes doch bitte zurückzubringen. „Das hat natürlich nichts gebracht.“

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Zerstörerische Kräfte: Vandalen rissen nicht nur das Kreuz samt Verankerung aus dem Boden, sondern zerstörten auch die Bepflanzung samt Tontöpfen. © E ser

Ganz im Gegenteil: Im Januar legten die Vandalen erst richtig los, wie die Freisingerin erzählt. Seitdem sind auch die Pflanzen nicht mehr sicher, mit denen Heckner das Marterl liebevoll schmückt. „Immer wieder haben sie die Bepflanzungen samt Töpfen in die Moosach geworfen.“ Zuletzt, in der Nacht zum 18. Januar, rissen die Unbekannten die gesamte Betonverankerung, in der das Kreuz steht, aus dem Boden. „Ich bin mir sicher, dass das mehrere gewesen sein müssen“, mutmaßt Renate Heckner. „Denn schon das Kreuz mit seinen 2,5 Metern Höhe ist so schwer – das kann man allein gar nicht so rausreißen.“

„Ich habe keine privaten Fehden“

Für die Freisingerin brachte diese Aktion das Fass zum Überlaufen. Sie wandte sich an die Polizei und erstattete Anzeige – wegen Diebstahls und Sachbeschädigung. Warum es die Vandalen immer wieder auf ihr Marterl abgesehen haben, kann sich Renate Heckner nicht erklären. „Ich habe keine privaten Fehden. Es muss sich um blinde Zerstörungswut handeln.“

Während die Polizei Zeugenhinweiseim Hinblick auf eine Straftat entgegennimmt – Tel. (0 81 61) 3 50 50 –, machen die Vandalen offenbar weiter. In der Nacht zum 23. Januar fuhren oder traten sie einen Tontopf in Scherben und warfen die Überreste aufs Kreuz. Renate Heckner hofft auf erfolgreiche Polizeiarbeit. „Den Vandalen muss das Handwerk gelegt werden.“ 

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