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Wieder für Werder Bremen am Ball: Davie Selke.

Perfekt! Werder Bremen holt Selke zurück

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Werder Bremen ist auf der Suche nach einer Verstärkung für den Sturm am letzten Tag der Transferperiode fündig geworden - und setzt auf einen alten Bekannten: Von Bundesliga-Konkurrent Hertha BSC kehrt Davie Selke an die Weser zurück. "Davie ist ein dynamischer, kopfballstarker Stürmer mit guter Geschwindigkeit. Er ist ein unangenehmer Gegner für die Abwehrspieler und hat einen guten Torriecher. Er bereichert unser Offensivspiel mit seinen Qualitäten", sagte Trainer Florian Kohfeldt. Der mittlerweile 25 Jahre alte Angreifer spielte bereits von 2013 bis 2015 für die Bremer und erzielte in 36 Pflichtspielen wettbewerbsübergreifend zehn Tore. Nach zwei Spielzeiten bei RB Leipzig und zweieinhalb Jahren in Berlin also nun der Schritt zurück, der wie eine Flucht daherkommt. Schließlich hat Hertha schon mehr als 70 Millionen Euro für Transfers investiert - und auch neue Offensivkräfte verpflichtet.

Selke: "Ein wenig wie nach Hause kommen"

"Werder hat bei mir immer einen sehr hohen Stellenwert. Schließlich wurde mir hier die Möglichkeit gegeben, Profi zu werden. Daher fühlt es sich für mich auch ein wenig wie nach Hause kommen an", betonte Selke, der zunächst für eineinhalb Jahre ausgeliehen wird. Danach hat Werder eine Kaufverpflichtung, die an "gewisse Bedingungen" geknüpft ist. Laut Medienberichten soll diese an den Bremer Klassenerhalt gekoppelt sein. Die Ablösesumme für den Fall der Verpflichtung soll deutlich im zweistelligen Millionenbereich liegen. Hertha hätte den Spieler offenbar lieber nach England transferiert und rief für die Stärkung eines Bundesliga-Konkurrenten eine hohe Summe auf.

Neue Chance unter Klinsmann - nicht genutzt

Eigentlich schien sich Selkes Blatt mit dem Trainerwechsel von Ante Covic zu Jürgen Klinsmann zu wenden. Unter dem ehemaligen Bundestrainer stand der gebürtige Schorndorfer vom ersten Spiel an immer von Beginn an auf dem Platz. Und auch beim Jahresauftakt am 19. Januar gegen die Bayern (0:4) gehörte Selke zur Startformation. Doch mehr als eine Torvorlage gelangen ihm in dieser Zeit nicht, und beim jüngsten 2:1-Erfolg in Wolfsburg fand sich der 1,94-Meter-Mann auf der Ersatzbank wieder.

Herthas neuer Reichtum war Werders Chance

Zuletzt fehlte laut Medienberichten für den Transfer nur noch das Einverständnis von Klinsmann, der ja eigentlich bisher auf den Mittelstürmer gesetzt hatte. Allerdings hatten die Berliner am Donnerstag erst Krzysztof Piatek als neuen Mann fürs Sturmzentrum verpflichtet. Dem Vernehmen nach konnten sich die neureichen Berliner dank ihres Investors die Dienste des Polen vom AC Mailand über 20 Millionen Euro kosten lassen. Und zeitgleich mit dem Abgang von Selke gab Hertha noch die Verpflichtung von Matheus Cunha von RB Leipzig bekannt. Selke sah angesichts dieser Investitionen wohl nicht von ungefähr seine künftigen Einsatzzeiten gefährdet. Bei Werder soll er schon im Auswärtsspiel in Augsburg im Kader stehen.