Ehrenamt
Thüringerin des Monats Januar: Kerstin Lösch
Die sportlichen Höhepunkte eines jeden Jahres in Oberhof, die Weltcups im Biathlon und im Rennrodeln, sind ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht denkbar. Eine von ihnen ist Kerstin Lösch aus Suhl, die MDR THÜRINGEN gemeinsam mit der Thüringer Ehrenamtsstiftung im Januar als Thüringerin des Monats ausgezeichnet hat.
Schon seit 20 Jahren gehört Kerstin Lösch zu dem Team, das den Rodel-Weltcup betreut. Als Ordnerin hat sie damals angefangen, seit einigen Jahren füllt sie die wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe der Zeremonienmeisterin aus. Nach den Rennen gehen die Bilder der Flower Ceremony und Siegerehrungen um die Welt. Das muss minutiös vorbereitet sein, Blumen, Geschenke und Medaillen müssen bereit liegen, die Trachtengruppe aufgestellt sein und die Flaggen für die drei Erstplatzierten im richtigen Moment aufgezogen werden. Ob alles klappt?
Hier hat Kerstin Lösch jedes Mal aufs Neue Lampenfieber. Gerade was die Nationalflaggen betrifft. Klar, für die traditionellen Länder der Spitzenathleten wie Deutschland, Russland, die USA, Kanada, Italien, Österreich und Lettland sind sie ausreichend vorhanden. Aber natürlich muss jedes teilnehmende Land berücksichtigt werden. "Und wenn Nationen noch nachmelden, dann geht es halt los." Dann muss Kerstin Lösch schnell noch bei befreundeten Vereinen oder im Schießsportzentrum Suhl anfragen, ob die eine oder andere Flagge hoffentlich vorrätig ist.
Kerstin Lösch fehlen erst einmal die Worte zu ihrer Auszeichnung als Thüringerin des Monats, so überrascht ist sie und freut sich gleichzeitig sehr über die Anerkennung. "Alle, die beim Weltcup mithelfen, sind wie eine große Familie", sagt sie. "Anders geht es auch nicht. Es klappt nur, wenn alle gemeinsam an einem Strick ziehen."
Und dazu gehört noch viel mehr, was Kerstin Lösch und ihre Helferinnen und Helfer für das Weltcup-Wochenende organisieren. Zum Beispiel die Kinderbetreuung für die Besucher in einem beheizten Zelt. Dort werden Spiele angeboten, die Kinder können sich schminken und ein Clown mach mit ihnen Späße.
Sie trainiert den Rodelnachwuchs
Dem Rodeln ist Kerstin Lösch schon viel länger verbunden, obwohl sie nicht selbst als aktive Sportlerin die Eisrinne hinunter gefahren ist. Angefangen hat es für sie 1988, als ihre Tochter Katja mit dem Rodeln begann. Zunächst hat sie als Mutter mitgeholfen und die Trainer unterstützt, später hat sie selbst die Kleinen trainiert, die sechs- bis neunjährigen Mädchen und Jungen. Sie brauchen noch besondere Zuwendung, werden direkt von der Schule abgeholt und bekommen vor dem Training auch Hilfe bei den Hausaufgaben.
Die Kleinen sind mit Begeisterung dabei, haben viele Fragen und die kann man noch schön motivieren. Die strahlen dann, wenn sie ordentlich runter gefahren sind.Kerstin Lösch
Und wenn dann doch einmal die Angst vor der ersten Schnellen Fahrt im Eiskanal zu groß ist, hat sie noch einen kleinen Trick parat und sagt: "Lass Deine Angst bei mir, ich mache meine Jackentasche auf, da kommt sie rein. Bei manchen funktioniert das."