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dpa/Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa Der umstrittene Autor Thilo Sarrazin ist zu Gast bei "Talk im Hangar-7".

Sendung auf ServusTV: Gäste sagen reihenweise ab: Streit um Talkshow-Teilnahme von Sarrazin

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Nachdem einige Menschen mit Migrationshintergrund abgesagt hatten, hat die Redaktion von "Talk im Hangar-7" Anfragen ohne Hinweis auf Thilo Sarrazins Teilnahme verschickt. Sollten weitere Absagen verhindert werden?

Thilo Sarrazin als Talkshow-Gast, das ist keine Besonderheit. Über „Unbequeme Meinungen“ diskutiert der umstrittene Autor am heutigen Donnerstag beim „Talk im Hangar-7“ auf dem österreichischen Sender ServusTV.  

Auf der Suche nach weiteren Teilnehmenden hat die Produktionsfirma Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH (QVV), welche die Sendung redaktionell betreut, auch einige Menschen mit Migrationshintergrund angefragt, unter anderem Hasnain Kazim, Berîvan Aslan und Sibel Schick. Kazim und Aslan wurden offenbar über Sarrazins Teilnahme informiert – Schick allerdings nicht. Auf Twitter hatten die drei über ihre Absagen berichtet.

Absagen wegen Sarrazins Teilnahme

Der Autor und Journalist Hasnain Kazim hatte seine Absage zuerst getwittert. Diese begründete er unter anderem damit, „dass nicht jede ‚Meinung‘ eine Meinung ist“. Weiter schrieb er: „Man gibt Rechtsextremisten keine Redezeit. Und man lädt auch nicht Thilo Sarrazin in eine Talkshow ein.“

Kurz danach zeigte die österreichische Grünen-Politikerin Berîvan Aslan auf Twitter den Screenshot der Anfrage an sie. Aslan schrieb: „Ich habe nicht erwartet, dass ich am Holocaust-Gedenktag zu einer Talk-Show mit Thilo Sarrazin eingeladen werden.“ Sie ist der Ansicht, Leute wie Sarrazin „vertreten keine Meinung, sondern nutzen Medien für ihre ausgrenzende Politik“.

Kein Hinweis für Sibel Schick

Um welche Talkshow es sich handelt, hatte keiner preisgegeben – bis die Autorin und Journalistin Sibel Schick ihre Anfrage veröffentlichte. Denn anders als Kazim und Aslan wurde sie nach eigenen Angaben nicht darauf hingewiesen, dass Sarrazin dabei ist. Nur, weil die beiden anderen ihre Absagen geteilt hatten, sei sie darüber informiert gewesen, sagt sie.

Da eben diese zwei aufgrund von Sarrazins Teilnahme abgesagt hatten, kommuniziere die Redaktion diese offenbar nicht mehr, so die Vermutung von Schick. „Ich finde es bedauerlich, dass Sie diesen wichtigen Punkt in Ihrer Mail an mich nicht erwähnen“, schrieb sie der Redaktion. Kazim machte daraufhin öffentlich, dass es sich um „Talk im Hangar-7“ handelt.

Talkshow nutzt Diskussion für Teaser

FOCUS Online hat bei der Produktionsfirma QVV, nachgefragt, was es mit den unterschiedlichen Anfragen auf sich hat. Bis zum Nachmittag hat die Produktionsfirma dazu kein Statement abgegeben.

Einige Stunden vor der Sendung erschien dann ein Twitter-Beitrag auf dem Account von „Talk im Hangar-7“ mit einem kurzen Teaservideo mit Zitaten. Im Beitrag wird erwähnt, dass es im Vorfeld der Sendungen Diskussionen in den sozialen Netzwerken gab, ob Sarrazin in eine TV-Sendung eingeladen werden und ob man öffentlich mit Sarrazin diskutieren dürfe. Beantwortet werden die Fragen nicht, es gibt lediglich einen Hinweis auf die Sendung am Abend.

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