Ein Hauch von „Ocean’s Eleven“

Warum lösten Automatenknacker nicht Alarm aus?

Schönebeck/Magdeburg - Fünf Tage nach einem spektakulären Aufbruch eines Geldautomaten im Salzlandkreis gibt es von den Kriminellen keine heiße Spur. Eine offenbar professionell organisierte Bande war in der Nacht zu Montag in das E-Center im Einkaufszentrum Salzer Park an der Stadionstraße in Schönebeck eingebrochen, um anschließend einen Geldautomaten in der Passage aufzubrechen.

An das Niveau der Gaunerkomödie „Ocean’s Eleven“ mit George Clooney und Brad Pitt von 2001 kommt der Einbruch zwar nicht heran, doch es gibt beunruhigende Parallelen: Nachdem die Kriminellen mit einem Trennschleifer das Dach und eine Zwischendecke aufgebrochen hatten und ins Gebäude eingedrungen waren, seien sie nach derzeitigem Ermittlungsstand weder von einer Kamera erfasst worden, noch habe eine Alarmanlage ausgelöst. Das erklärte Ilona Wessner von der Pressestelle der Polizeiinspektion Magdeburg auf MZ-Nachfrage.

Einbrecher lösten keinen Alarm aus und wurden nicht von Überwachungskameras erfasst

Nicht endgültig geklärt sei zurzeit außerdem, wie es den Einbrechern gelang, an die Bargeldkassette des Geldautomaten zu gelangen, in dem sich eine erhebliche Summe befand: Die Polizei gab den gesamten Schaden des Einbruchs mit „etwa 100.000 Euro“ an.

Experten der Polizeiinspektion Magdeburg haben die Ermittlungen übernommen, am Automaten und dem Gebäude seien zahlreiche Spuren gesichert worden, hieß es in einer ersten Mitteilung. Die Kripo hat den Einbruch inzwischen auf den Zeitraum zwischen 3 und 4 Uhr morgens am Montag (27. Januar) eingegrenzt.

Kriminelle trennten das Dach auf und brachen dann im Gebäude den Geldautomaten auf

Mit was für einem Auto waren die Kriminellen unterwegs? Gibt es Fotos von Überwachungskameras auf dem Gelände der Passage? Ilona Wessner von der Pressestelle der Polizeiinspektion hat auf diese Fragen zurzeit keine Antworten. „Wir bitten Zeugen, die am frühen Montagmorgen in Schönebeck etwas Auffälliges beobachtet haben, sich bei unseren Kollegen zu melden.“

Hinweise zu dem Aufbruch des Geldautomaten in Schönebeck am 27. Januar nimmt die Kriminalpolizei der Polizeiinspektion Magdeburg unter Telefon 0391 / 546 5196 entgegen. (mz)