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SymbolbildFoto: dpa
Tod von Kölner Millionär

Dienstboten stehlen Nachlass – rechtmäßiger Erbe verklagt sie

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Köln - Der Fuhrpark des vermögenden älteren Herren konnte sich sehen lassen: Ein Audi R 8, ein Mercedes E-Klasse, ein Rolls Royce Ghost und ein Maybach S 600 standen bei dem Kölner Millionär in der Garage. Allein die vier Luxuslimousinen hatten einen Wert von knapp einer halben Million Euro. Ein Chauffeur stand ebenso auf der ständigen Gehaltsliste wie eine Haushälterin, die sich um den Senior kümmerte.

Die beiden Dienstboten, auch privat ein Paar, waren gerade mal zwei Jahre bei dem Millionär in Lohn und Brot, als der Hausherr 2012 im Alter von 72 Jahren verstarb. Dass der Verstorbene nicht nur Spaß an noblen Karrossen hatte, sondern mit ebenso viel Vergnügen teure Chronometer sein eigen nannte, zeigte eine Auflistung des Nachlassverwalters. Doch erst einmal hatte der einzige Erbe, ein Sohn, der im hohen Norden lebt, das Nachsehen. Weder die Autos noch die Uhrensammlung im Wert von 140.000 Euro waren auffindbar.

Luxus-Autos und Uhrensammlung in Köln verkauft

Schnell fiel der Verdacht auf das Dienstbotenpaar. Und die gaben auch alles zu, denn sie waren in der Annahme, die wertvollen Dinge stünden ihnen zu, weil sie sich so aufopfernd um den Senior gekümmert hätten. Unmittelbar nach dem Tod hatten sie die Autos bis auf den Maybach im Wert von 134.000 Euro sofort weiterverkauft, ebenso die Uhrensammlung.

Ein langjähriger Zivilstreit folgte, der erst 2018 zu Gunsten des Erben rechtskräftig beendet wurde. Der Erbe hatte sogar einen Privatdetektiv auf die Dienstboten angesetzt und die Kosten dafür – rund 20.000 Euro – ebenfalls erfolgreich eingeklagt.

Dienstboten wegen Unterschlagung von Erbe angeklagt

Weil die Zivilrichter eindeutig entschieden, das Paar habe zu Unrecht Autos und Uhren kassiert, wurden sie nicht nur zu Schadenersatz von knapp 300.000 Euro verurteilt. Prompt folgte dann auch noch die strafrechtliche Seite, denn der Erbe hatte sie angezeigt.

Wegen Unterschlagung wurde das Paar angeklagt. Denn bis auf drei der Luxusautos, die inzwischen bei neuen Käufern sichergestellt wurden, fehlt bis heute die teuerste Karosse, der Maybach. Zum Prozess zog das Paar es vor, unentschuldigt zu fehlen. Ein Strafbefehl in Höhe von einem Jahr Freiheitsstrafe auf Bewährung war die Folge.