Ganze Familie wohl erkrankt

Kind in Bayern mit Coronavirus infiziert

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Das betroffene Kind hat sich möglicherweise bei seinem Vater angesteckt.(Foto: dpa)

Zum ersten Mal erkrankt in Bayern ein Kind an dem neuartigen Coronavirus - es ist der mittlerweile sechste Fall. Beim Vater des Kindes war zuvor ebenfalls eine Infektion festgestellt worden. Die örtliche Gesundheitsbehörde geht laut Medienberichten davon aus, dass die gesamte fünfköpfige Familie betroffen ist.

Ein weiterer Fall einer Coronavirus-Infektion in Deutschland ist bestätigt: Zum ersten Mal ist dabei ein Kind betroffen. Wie das bayerische Gesundheitsministerium mitteilte, handelt es sich dabei um das Kind eines infizierten Mannes aus Siegsdorf im Landkreis Traunstein. Somit ist zum ersten Mal in Deutschland bei einem Familienmitglied eines Infizierten das Virus nachgewiesen worden. "Alle Betroffenen befinden sich nach Ärzte-Angaben in einem stabilen gesundheitlichen Zustand", erklärt das Ministerium.

Die beiden sind nach Angaben der Behörden vor Ort in einem Krankenhaus in Trostberg isoliert worden. Die Erkrankung des Vaters war erst am Donnerstagabend bekannt geworden. Der Leiter des Gesundheitsamts Traunstein, Wolfgang Krämer, teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass es sich bei den Betroffenen um das älteste Kind und den Vater einer Familie handele, berichtet das Onlineportal chiemgau24.de.

Die Mutter und zwei weitere Kinder seien bisher nicht positiv getestet worden, wiesen aber ebenfalls "entsprechende Symptome" auf, so Krämer laut dem Bericht. Die Ergebnisse stünden noch aus. "Wir gehen davon aus, dass die ganze Familie infiziert ist." Zum Alter der Kinder wurde bekanntgegeben, dass sich ein Kind noch im Säuglingsalter befinde, die beiden älteren seien noch keine 5 Jahre alt. Details wurden mit Verweis auf den Schutz der Familie nicht bekanntgegeben.

Mögliche Personen, die länger Kontakt mit den Familienmitgliedern hatten, würden derzeit ermittelt. Der Kindergarten, in dem das infizierte Kind war, bleibt den Angaben zufolge zunächst geöffnet. Zunächst werde ermittelt, ab wann das Kind infektiös war. Man wisse, wann es das letzte Mal im Kindergarten war - und wenn sich das überschneidet, wolle man mit der Einrichtung und den Eltern reden, wie weiter vorgegangen wird.

Sechs bestätigte Fälle in Bayern

Insgesamt gibt es im Freistaat nun sechs bestätigte Coronavirus-Fälle. Bis auf das Kind sind alle Mitarbeiter des oberbayerischen Autozulieferers Webasto. Dort war vergangene Woche eine infizierte Kollegin aus China zu Gast, die ihre Erkrankung erst auf dem Rückflug bemerkt hatte.

Wegen des Coronavirus rief das bayerische Gesundheitsministerium alle Krankenhäuser im Freistaat auf, sich auf die Aufnahme von begründeten Verdachtsfällen und Patienten mit einer bestätigten Infektion vorzubereiten. 110 Kontaktpersonen aus der Firma werden dieser Tage auf das neuartige Virus getestet.

Unterdessen läuft die Evakuierung für Deutsche an, die wegen des Coronavirus China verlassen wollen. Eine Maschine der Bundeswehr ist bereits in die von dem Virus besonders betroffene Metropole Wuhan unterwegs, um mehr als hundert Deutsche zurückzuholen. Sie sollen im Laufe des Samstags in Frankfurt landen. Nach einer Untersuchung am dortigen Flughafen werden sie für eine zweiwöchige Quarantäne auf einen Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz gebracht.

Für besorgte Bürgerinnen und Bürger hat das bayerische Gesundheitsamt eine Hotline eingerichtet.

Coronavirus-Hotline: 09131 6808-5101