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Rund 90 Personen sollen nun aus China ausgeflogen werden. © dpa / Henning Kaiser

Coronavirus: Luftwaffe holt Deutsche aus China zurück - Betroffene berichtet dramatische Details 

Quarantäne bereits vorbereitet 

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Aus Angst vor dem Coronavirus in China werden nun etwa 90 Deutsche aus dem Gebiet ausgeflogen. Das Flugzeug der Luftwaffe soll noch am Vormittag starten.  

Update, 14.12 Uhr: Die Deutschen, die aus Wuhan ausgeflogen werden sollen, haben sich schon am Freitag am Flughafen der schwer von der Lungenkrankheit betroffenen chinesischen Metropole versammelt. Ihnen war gesagt worden, bereits um 20.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) am Flughafen zu sein, berichtete eine Frau, die namentlich nicht genannt werden wollte, telefonisch der Deutschen Presse-Agentur.

Voraussichtlich werden sie die Nacht am Flughafen ausharren müssen, weil der Flieger der Luftwaffe erst eine Stunde zuvor vom Flughafen Köln-Wahn gestartet war und rund zehn Stunden bis China braucht. Nach dpa-Informationen sollen rund 130 Menschen zurückgeholt werden - rund 90 deutsche Staatsbürger und etwa 40 Angehörige mit anderer Staatsangehörigkeit.

Wann es am Samstag losgehen soll, war unklar. „Wir haben eigentlich gar keine Ahnung“, sagte die Frau. Auch sei unklar, ob es vorher noch medizinische Tests geben soll. Dass sie nach der Ankunft in Frankfurt für 14 Tage in Quarantäne sollen, wurde als notwendiges Übel akzeptiert. „Ich verstehe, warum die Maßnahme getroffen wurde“, sagte die Frau. „Aber freuen tut man sich jetzt nicht darauf.“

Die frühzeitig erbetene Anreise zum Flughafen erklärte sich die Frau damit, dass vielleicht vermieden werden sollte, dass jemand am Samstagmorgen in der Stadt hängenbleibt und nicht wegkommt. Der Transport zum Flughafen musste selbst organisiert werden, was schwierig war, da Autos nur mit Ausnahmegenehmigung fahren dürfen.

Coronavirus: Luftwaffe holt Deutsche aus China zurück - Deutschland bereitet sich vor

Update, 11.58 Uhr: Das Flugzeug, das Deutsche aus der vom Coronavirus am stärksten betroffenen chinesischen Provinz Hubei ausfliegen soll, ist am Freitag in Köln gestartet. Die Maschine der Bundeswehr hob gegen 12 Uhr vom Flughafen Köln-Wahn ab und soll am Samstag wieder in Deutschland ankommen. 

Update, 11.41 Uhr: Mit dem Flug der Luftwaffe wegen der Lungenkrankheit in China sollen mehr als 100 Menschen nach Deutschland geholt werden. Es gebe darunter niemanden, der infiziert sei, und auch keine Verdachtsfälle, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag in Berlin. Die Maschine sollte noch am Freitagvormittag in die schwer vom Coronavirus betroffene Provinz Hubei starten, nachdem nun alle Genehmigungen der chinesischen Behörden vorliegen. Die Ankunft in Deutschland ist an diesem Samstag vorgesehen. Beim Hinflug sollen auf Bitten Chinas 10 000 Schutzanzüge mitgenommen werden, die vor Ort gebraucht würden, sagte Maas.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen mit dem Flug rund 130 Menschen zurückgeholt werden - darunter rund 90 deutsche Staatsbürger und etwa 40 Angehörige mit anderer Staatsangehörigkeit, die sich angemeldet haben. Maas sagte, es habe auch Anfragen anderer Länder gegeben, ihre Bürger mit auszufliegen, es seien aber alle verfügbaren Plätze in der Bundeswehr-Maschine belegt. Die Teilnahme an dem Rückholflug ist freiwillig.

Coronavirus: Luftwaffe holt Deutsche aus China zurück - Deutschland bereitet sich vor

Ursprungsmeldung 11.05 Uhr: Köln/China - Fünf am Coronavirus Erkrankte zählt Deutschland am Donnerstag, in China erhöht sich die Zahl der Erkrankten auf fast 9.700 Personen - die Zahl der Toten steht bei 213. Aus Angst vor dem Virus startet am Freitag nun eine Maschine der Luftwaffe, rund 90 Deutsche sollen aus dem Gebiet ausgeflogen werden. Doch das Flugzeug betreten dürfen nur Personen, bei denen vor Abflug keinerlei Symptome entdeckt werden. 

In Frankreich erhöhte sich die Anzahl der infizierten Personen nun auf sechs, darunter auch ein Arzt. Das Auswärtige Amt warnt mittlerweile vor Reisen nach China. Die Forschung ist auch dank Testverfahren vorbereitet. Ein Impfstoff wird entwickelt.*

Coronavirus in Deutschland: Luftwaffe holt rund 90 Bundesbürger aus China 

Die Rückkehrer sollen rund 14 Tage lang auf dem Luftwaffenstützpunkt Germersheim in Rheinland-Pfalz in Quarantäne. Am Frankfurter Flughafen werden die Passagiere des Rückholfluges zunächst in das medizinische Zentrum Medical Assessment Center gebracht, wie der Leiter der Behörde, René Gottschalk, dem Sender hr-Info in einem am Freitagmorgen ausgestrahlten Beitrag sagte. 

Dies diene dazu, „mögliche Kontaktpersonen zu erfassen“. Sollte doch einer der Passagiere Krankheitssymptome* zeigen, werde er in die Uniklinik in Frankfurt gebracht, sagte Gottschalk.

Coronavirus in Deutschland: Deutsche müssen nach Landung in Quarantäne 

Die Infektionen und Todesfälle erlebten bis Freitag den größten Anstieg innerhalb eines Tages. Die Zahl der Patienten mit dem neuartigen Coronavirus kletterte um 1981 auf 9692, wie die Gesundheitskommission in Peking berichtete. Die Zahl der Toten stieg um 42 auf 213. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Donnerstagabend die Ausbreitung des Virus zu einer „gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite“. Die 190 Mitgliedsländer werden damit von der WHO empfohlene Krisenmaßnahmen untereinander koordinieren.

Stundenlang sind 7000 Menschen auf einem Kreuzfahrtschiff an der Küste Italiens festgesessen. Jetzt ist An Bord gab es einen Coronavirus-Verdachtsfall.  Ein Virus-Experte warnt nun vor der Ausbreitung der Lungenerkrankung in Deutschland.* Die Angst vor dem Coronavirus greift weiter um sich. Ein Taxifahrer warf nun sogar einen hustenden Fahrgast aus dem Auto. Das Video zeigte die Eskalation im Wagen.