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Städtische Bühnen in Frankfurt am Main© Arne Dedert/dpa
Theater-Doppelanlage

Frankfurter Städtische Bühnen werden abgerissen

Das Theater in Frankfurt - Wie sieht die Zukunft der städtischen Bühnen in Frankfurt aus? 

Frankfurt - Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat am Donnerstagabend mit großer Mehrheit einen Abriss der maroden Theater-Doppelanlage beschlossen. Außerdem beauftragte sie den Magistrat, ein Verfahren für einen Neubau in die Wege zu leiten, wie Jürgen Schmidt vom Büro der Stadtverordnetenversammlung am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. 

Frankfurt: Theater - Sanierung oder Neubau?

Damit reagierte das Stadtparlament auf ein Gutachten der sogenannten Stabsstelle zur „Zukunft der Städtischen Bühnen“, das vor einer Woche veröffentlicht worden war. Der Neubau am bisherigen Standort Willy-Brandt-Platz war von der Stabsstelle auf 874 Millionen Euro geschätzt worden. Eine Sanierung inklusive kleiner baulicher Veränderungen sollte dagegen 918 Millionen Euro kosten.

Frankfurt: Neubau der Theaterbühnen

Auch der Leiter der Stabsstelle, der Architekt Michael Guntersdorf, und die Kulturdezernentin der Stadt, Ina Hartwig (SPD), hatten sich vergangene Woche gegen eine Sanierung positioniert. Sie favorisieren die Errichtung von zwei Neubauten, mindestens einen davon am Willy-Brandt-Platz, den anderen in zentraler Innenstadtlage. Dagegen bevorzugt die stärkste Fraktion im Stadtparlament, die CDU, einen Neubau beider Bühnen auf einem Areal im Osthafen nahe der Europäischen Zentralbank.

Frankfurt: Mängel im Theater werden beseitigt

Die im Jahr 1963 fertiggestellte Anlage aus Schauspiel und Oper war 1991 nach einem Großbrand für rund 170 Millionen Mark (85 Millionen Euro) bühnentechnisch renoviert worden. Die Klima-, Lüftungs- und Heizungstechnik blieb allerdings ausgespart und ist inzwischen völlig veraltet. Die Leitungen müssten komplett erneuert werden. Auch die 120 Meter lange Glasfassade weist große Mängel auf. (epd)

Lesen Sie hier, warum sich der Grünen-Fraktionschef Sebastian Popp beim Bühnen-Neubau einen Eingriff in die Wallanlagen vorstellen kann. Mit der Frankfurter Rundschau hat er darüber gesprochen: „Die Fläche auf dem Kulturcampus neben dem Bockenheimer Depot kann man nur einmal bebauen, mit einer Bühnensparte oder dem Zentrum der Künste. Ohne die Fläche, auf welcher sich die denkmalgeschützte Universitätsbibliothek von Ferdinand Kramer befindet, geht es nicht. Und die neue Unibibliothek muss erst noch gebaut werden. Würde dort geplant, verzögerte sich das Projekt um zehn Jahre.“