Nach Schlecker-Pleite: Zivilprozess in Zwickau wird fortgesetzt

Prozess geht nach 20 Monaten Unterbrechung weiter

Zwickau - 20 Monate nach der Unterbrechung wird vor dem Landgericht Zwickau ein Zivilprozess im Zusammenhang mit der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker fortgesetzt.

https://media.tag24.de/0/b/5/b556198f21669102ce73.jpg
Der Prozess wird am Landgericht Zwickau fortgesetzt.

Wie das Gericht am Freitag mitteilte, liegen nunmehr die nach dem Termin am 5. Juni 2018 angeforderten Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Stuttgart vor.

Diese Akten sind für den Zivilrechtsstreit von Bedeutung, weil diese ein Gutachten zur Insolvenzreife des Schlecker-Unternehmens enthielten, teilte ein Gerichtssprecher mit. In der Verhandlung am 4. Februar soll dieses Gutachten erörtert werden.

In dem Zivilprozess in Zwickau hat der Insolvenzverwalter einer Zwickauer Personalüberlassung Ehefrau und Kinder von Firmengründer Anton Schlecker auf Zahlung von 1,37 Millionen Euro verklagt.

Demnach soll das Unternehmen Meniar, das der Kette Leiharbeiter stellte, Schlecker unrechtmäßig ein Darlehen gewährt haben, als es selbst schon insolvent war.

Der ebenfalls beklagte ehemalige Geschäftsführer habe diese Firma als Strohmann treuhänderisch für die Schlecker-Familie geführt, weshalb auch diese zu belangen sei, so die Behauptung des Insolvenzverwalters.

In dem seit 2016 laufenden Prozess waren bereits zwei Vergleichsvorschläge gescheitert. Angeblich sollen die Anwälte der Beklagten bis zu 400.000 Euro geboten haben.

Die Drogeriemarktkette Schlecker war 2012 Pleite gegangen. Rund 25.000 Mitarbeiter, überwiegend Frauen, hatten ihren Arbeitsplatz verloren.

https://media.tag24.de/1/1/f/1f8c4116a60bb719909f.jpg
Die Zivilklage im Zusammenhang mit der Schlecker-Pleite läuft seit 2016.